Studie - Medienerziehung in der Familie

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"Zwischen Anspruch und Alltagsbewältigung: Medienerziehung in der Familie" lautet die Überschrift der neuen Familienstudie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM). 450 Eltern mit Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren wurden befragt.

Wie findet Medienerziehung in Familien statt? Vor welchen Herausforderungen stehen Eltern im Erziehungsalltag? Welche unterstützenden Impulse kann die Medienpädagogik für eine gelingende Medienerziehung geben? Diese Fragen waren der Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit von Dr. Ulrike Wagner (JFF - Institut für Medienpädagogik, München) und Dr. Claudia Lampert (Hans-Bredow-Institut, Hamburg).
Es wurden 48 qualitative Familienstudien durchgeführt, um Empfehlungen für eine verbesserte Medienerziehung geben zu können. Im Vordergrund standen die Vorstellungen der Eltern und ihre Erziehungsmethoden in Bezug auf Fernsehen, Computer, Internet und Computerspiele.

Sichtweise der Eltern im Vordergrund

Beide Wissenschaftlerinnen sind der Meinung, dass vor allem ein gutes Verständnis für Medien und ein sicherer Umgang damit von den Eltern, eine Grundvoraussetzung für eine gute Medienerziehung ist. "In unserer Studie stand die Situation und Sichtweise der Eltern im Vordergrund. In den Ergebnissen wurde deutlich, dass vor allem das Internet und Videospiele Eltern vor Herausforderungen stellen. Je mehr Erziehende über verschiedene Medienformen sowie über die Medienaneignung ihrer Kinder wissen, desto leichter fällt es ihnen, ihre Kinder bei der Mediennutzung sinnvoll und altersangemessen zu begleiten", so Dr. Claudia Lampert.

Dr. Wagner liest aus der Studie, dass die Herangehensweisen der Eltern sehr voneinander abweichen - sei es wegen der Familiensituation oder der eigenen Medienkompetenz. Vor allem kontrollierende und bestimmende Eltern stoßen schnell an ihre Grenzen. Aber auch ein eigenständiger Umgang der Kinder mit den Medien ist meist nur unzureichend. Die Forscherinnen setzen viel mehr auf aktive, teilhabende Eltern, die auf eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Medienumgang der Kinder setzen.

Zur Studie

Die gesamte Studie ist als Band 72 der LfM-Schriftenreihe Medienforschung im Berliner Vistas Verlag erschienen. Die Kurzfassung der Studie können Sie als Link abrufen.