Anthotypien - mit Pflanzenextrakten Bilder zaubern

Die Anthotypie ist eine besondere Art der Fotografie. Die 4. Klasse der NMS St. Marienkirchen hat das Verfahren gemeinsam mit Monika Pöller und Thomas Hackl als Workshopleiter ausprobiert.

Was sind Anthotypien?

Der Begriff Anthotypie leitet sich aus dem Griechischen anthos = Pflanze, Blume ab.

Diese fotografische Technik geht auf Experimente von Henry August Vogel in Paris 1816 zurück und basiert auf der Erkenntnis, dass Pflanzensäfte durch Lichteinstrahlung ihre Farben verändern. Sir William Herschel forschte im 19. Jahrhundert im Bereich der Farb-Fotografien und setzte sich mit den Eigenschaften von Pflanzensäften auseinander.

Erfahrungen der NMS St. Marienkirchen

Bei diesem Projekt wurden mit verschiedenen Methoden Pflanzen- und Blütenteile zerkleinert, entsaftet oder zermahlen. Anschließend wurde die Farblösung auf Aquarellpapier mit einem oder mehreren Anstrichen aufgetragen, getrocknet und als Fotogramm belichtet.

Die Herausforderung bestand nun darin, herauszufinden, welche Pflanzen gut bzw. überhaupt auf Sonneneinstrahlung reagieren. Dabei lagen die Belichtungszeiten zwischen zwei Tagen und mehreren Wochen, bei möglichst direkter Sonneneinstrahlung.

Ergebnisse der Versuche

Die Versuche fanden erstmals im März und dann im Mai statt. Dadurch konnten unterschiedliche Ergebnisse je nach Stärke der Sonneneinstrahlung, Jahreszeit, Wetter und Ort erzielt werden.

Die verschiedenen Pflanzenextrakte reagierten unterschiedlich. So konnten zum Beispiel mit Rotkrautsaft ganz andere Ergebnisse als mit Rosenblüten oder Kernöl erzielt werden.

Das fertige Anthotypiebild kann an einer Wand präsentiert werden, die möglichst keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da ansonsten die Farben verblassen.

Literaturtipp:
Anthotypes. Explore the darkroom in your garden an make photographs using plants by Malin Fabbri, www.alternativephotography.com

Danke an Monika Pöller, Lehrerin an der NMS St. Marienkirchen, für die Bereitstellung des Erfahrungsberichts und der Fotos. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung der kreativen, naturwissenschaftlichen Projekte!

Seminartipp

Fotos mit der Camera obscura – Arbeiten in der Dunkelkammer

Nummer: 26F4ÃœZMP16
Termin: 29.10.2014
Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Education Group
Das Seminar wird in Kooperation mit der PH OÖ angeboten.
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Referent der Seminare zur Fotografie ist Thomas Hackl:
Künstlerischer Fotograf, Referent für Fotografie und Kurator diverser Ausstellungen zur Fotografie