Mädchen brauchen Vorbilder

Nach wie vor steigt die Anzahl der Mädchen in technischen Berufen nur langsam. Auch in der Ausbildung ist es ähnlich. Technik und Naturwissenschaft sind noch immer Männerdomänen. Aber das müsste nicht so sein.

Landesrätin Doris Hummer, HTL-Direktor Franz Reithuber, SKF-Personalchef Werner Freilinger und Sprecher der IT Experts Austria Wolfgang Bräu diskutierten mit WK-Bezirksstellenobmann Mario Pramberger am Podium.

Frauen in technischen Betrieben heiß begehrt

Wichtig seien Testimonials, also Vorbilder für die Mädchen. So wie Katrin Haslhofer. Sie hat die HTL Steyr besucht und dann über die KEBA den Weg zu BMW Motoren gefunden, wo sie in der Entwicklung tätig ist. Anfangs sei es schon schwierig gewesen, aber dann war alles ganz normal für sie. Frauen haben ihrer Meinung nach gute Chancen in technischen Berufen, sie habe nicht einmal eine Bewerbung schreiben müssen - so begehrt seien Frauen in Männerdomänen. 

Langsamer aber stetiger Anstieg

Landesrätin Doris Hummer sieht die Entwicklungen in den letzen Jahren positiv. "Es ist ein stetiger Aufwärtstrend zu beobachten, es ist ein langsamer Anstieg, aber es sind immer mehr Mädchen und Frauen in klassischen Männerdomänen zu finden", so die Landesrätin. Werner Freilinger, Personalchef der SKF Österreich AG, mahnt, dass man nicht nur reden dürfe, sondern auch die Rahmenbedingungen schaffen müsse. "Manche Firmen wollen Mädchen aufnehmen, kommen dann aber drauf, dass es für weibliche Mitarbeiter keine Duschen oder Toiletten gibt, das darf nicht sein. Es muss, egal in welcher Hinsicht, Vorarbeit geleistet werden", fordert Freilinger.

Mädchen verbessern das Klassenklima

Franz Reithuber, der Direktor der HTL Steyr, würde sich mehr Mädchen an der Schule wünschen, sieht es aber als unrealistisch, in naher Zukunft ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Schülerinnen und Schüler zu schaffen. "Neben der wirtschaftlichen Notwendigkeit, Frauen in technische Berufe zu führen, fördern gemischte Gruppen vor allem das Klassenklima und verbessern die Teamarbeit", so Reithuber.  

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