Schwarmforschung an der Uni Graz

Bild: Projekt CoCoRo, Karl-Franzens-Universität

15 Zentimeter lang, 7 Zentimeter hoch, etwa ein halbes Kilo schwer. Das sind die Eckdaten für die schwimmenden Roboter, mit denen an der Universität Graz aktuell zum Thema "Schwarmintelligenz" geforscht wird. Ein Forschungsgebiet, dass uns zukünftig bei großen Problemen helfen kann.

Schwarmintelligenz allgemein

Schwärme begegnen uns in der Natur sehr oft. Heuschrecken, Fische, Ameisen, Bienen - sie alle entwickeln ihre Stärke und ihre Überlebensfähigkeit durch ihr Dasein als Schwarm. Das große Wunder dabei ist, dass in diesen Konstellationen mit dieser großen Anzahl an Individuen trotzdem sogenannte "Schwarmentscheidungen" getroffen werden können. Diese Eigenheit bezeichnet man dann häufig als "Schwarmintelligenz". Dabei geht es also darum, dass Handlungen der Individuen zu intelligenten Entscheidungen des Schwarms führen. Im Grunde genommen kann man auch das menschliche Gehirn als Beispiel anführen. Die einzelnen Neuronen sind eine relativ simple Apparatur. Agieren aber Milliarden dieser Neuronen miteinander, entsteht das, was wir Intelligenz nennen.

Forschung an der Karl-Franzens-Universität

In Graz hat man nun den weltweit größten Schwarm an Unterwasserrobotern zum paddeln gebracht. Die 20 Roboter kommunizieren untereinander und treffen somit Entscheidungen nicht einzeln, sondern als Gemeinschaft. Die Roboter wissen dabei beispielsweise immer, wie viele Individuen sich im Schwarm befinden und ob welche wegfallen oder dazustoßen. Die Schwarmgröße hat also immer auch Einfluss auf die Entscheidungsprozesse. Durch die ausgefeilte Sensorik kann der Schwarm auch auf geänderte Umwelt- oder Strömungsverhältnisse reagieren.

Flash ist Pflicht! Video vom Roboterschwarm im Einsatz

Weitere Entwicklung

Bis zum Ende des Projekts CoCoRo im Jahr 2014 sollen insgesamt 40 Roboter im Schwarm agieren. Zukünftig könnten solche Schwärme dabei helfen, Blackboxes von abgestürzten Flugzeugen oder Giftmüllbehälter aus dem Meer zu bergen.