Bildungsstandards 2017: Leichte Verbesserungen in Mathematik

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Im Vergleich zur ersten Erhebung der Bildungsstandards im Fach Mathematik konnten sich die Schülerinnen und Schüler der 8. Schulstufe um 7 Punkte gegenüber 2012 verbessern. Sie erreichten 2017 durchschnittlich österreichweit 542 Punkte. Im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich an der Spitze.

Im Frühjahr 2017 haben rund 72.700 Schülerinnen und Schüler an rund 1.400 Neuen Mittelschulen (NMS), Hauptschulen (HS) und allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) an der Überprüfung der Bildungsstandards im Fach Mathematik der 8. Schulstufe teilgenommen.

Die zentralen Ergebnisse

  • 52 % der Schülerinnen und Schüler erreichten die Bildungsstandards, das bedeutet, sie können ihre mathematischen Kompetenzen in variablen Situationen flexibel einsetzen.
  • 6 % der Schülerinnen und Schüler übertreffen die Anforderungen. (+ 1% im Vergleich zu 2012)
  • 27 % der Schülerinnen und Schüler erreichen die Standards teilweise, das heißt, sie können ihre Kenntnisse in bekannten Kontexten einsetzen.
  • 15 % erreichen die Bildungsstandards nicht. Sie haben Probleme mit einfachsten mathematischen Aufgabenstellungen. (-2 % gegenüber 2012)
  • Die erreichten Punkte stiegen österreichweit von 535 auf 542 Punkte.
  • Burschen schneiden besser ab als Mädchen, der Unterschied beträgt 7 Punkte. (2012 war der Unterschied gleich groß)
  • Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund schneiden um 64 Punkte schlechter ab als jene ohne Migrationshintergrund. Dieser Wert reduziert sich auf 39 Punkte, wenn man Kinder mit dem gleichen Sozialstatus vergleicht.

Große Unterschiede zwischen AHS und APS

  • In den AHS erreichen am Ende der 8. Schulstufe 71 % der Schüler die Bildungsstandards in Mathematik.
  • 13 % der AHS Schüler übertreffen sie sogar.
  • Nur 2 % der AHS Schüler erreichen die Standards nicht.
  • In den APS erreichen 42 % die Bildungsstandards. 
  • 2 % übertreffen die Standards.
  • 21 % der APS-Schüler erreichen die Bildungsstandards nicht.

Bundesländervergleich: Oberösterreich und Salzburg liegen voran

  • Oberösterreich: 56 % erreicht, 8 % übertroffen, 12 % nicht erreicht (554 Punkte)
  • Salzburg: 57 % erreicht, 6 % übertroffen, 12 % nicht erreicht (550 Punkte)
  • Steiermark: 54 % erreicht, 7 % übertroffen, 13 % nicht erreicht (549 Punkte)
  • Tirol: 55 % erreicht, 6 % übertroffen, 12 % nicht erreicht (548 Punkte)
  • Niederösterreich: 54 % erreicht, 6 % übertroffen, 13 % nicht erreicht (545 Punkte)
  • Vorarlberg: 54 % erreicht, 5 % übertroffen, 13 % nicht erreicht (543 Punkte)
  • Burgenland: 52 % erreicht, 4 % übertroffen, 15 % nicht erreicht (535 Punkte)
  • Kärnten: 50 % erreicht, 4 % übertroffen, 15 % nicht erreicht (532 Punkte)
  • Wien: 43 % erreicht, 5 % übertroffen, 23 % nicht erreicht (520 Punkte)

Im Vergleich zur Überprüfung im Jahr 2012 zeigen sich relational die größten Veränderungen in Vorarlberg mit einem um 16 Punkte höheren Mittelwert, der Steiermark (+15 Punkte) und Kärnten (+10 Punkte).

Quelle: Bifie

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Stimmen aus Oberösterreich

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer: „Der erste Platz im Fach Mathematik zeigt, dass wir in Oberösterreich mit unseren engagierten Pädagoginnen und Pädagogen auf dem richtigen Weg sind. Wir werden uns jedoch jetzt nicht zurücklehnen und uns ausruhen, sondern konsequent an der Weiterentwicklung unserer Bildungslandschaft arbeiten. Wir werden uns die Detailergebnisse genau anschauen und in Bereichen, in denen wir Aufholbedarf haben, gezielt Maßnahmen setzen.“

Bildungslandesrätin Mag. Christine Haberlander: „Ich freue mich über das großartige Abschneiden unserer Schülerinnen und Schüler und bedanke mich bei den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen im Land. Besonders erfreulich ist, dass sich die Risikogruppe verringert hat und die Spitzengruppe größer geworden ist, denn wir brauchen beides: Dort wo es nötig ist, müssen wir auch zukünftig Schwächen beseitigen, aber wir müssen auch dort gezielt ausbilden und fördern, wo besonders exzellente Leistungen erzielt wurden“

Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates Fritz Enzenhofer freut sich über das tolle Ergebnis, das die Arbeit an den Schulen eindrucksvoll bestätigt und gratuliert den SchülerInnen und LehrerInnen, die offenbar über viele Jahre gut gearbeitet haben: „Das ist keine Momentaufnahme, sondern zeigt, was die Schülerinnen und Schüler über vier bzw. acht Jahre gelernt haben", betont Enzenhofer. Bemerkenswert erscheint auch, dass trotz der Flüchtlingswelle 2015/16 die oö. SchülerInnen gegenüber 2012 in Summe besser abgeschnitten haben. „Sicherlich auch ein Zeichen der gelungenen Integration in Oberösterreich“, stellt der amtsf. Präsident mit großem Dank an die Lehrer fest.

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