Die wichtigsten Ergebnisse der JIM-Studie

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Im Dezember letzten Jahres wurde die deutsche JIM-Studie präsentiert (Jugend, Information, (Multi-) Media). Zwölf- bis 19-Jährige in Deutschland wurden neben der generellen Mediennutzung auch zu ihrem Medienumgang im Hinblick auf Hausaufgaben, Lernen und Schule befragt.

Die JIM-Studie wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt. Insgesamt wurden 1.200 zwölf- bis 19-Jährige in Deutschland über ihre Mediennutzung befragt. Das sind die zentralen Ergebnisse:

Mediale Vollausstattung der Haushalte

In unserem Nachbarland herrscht Vollversorgung in Sachen Medienausstattung. Quasi in jedem Haushalt gibt es Internet, Fernseher, Computer und Smartphone. Interessanterweise liegt das Smartphone mit 99 % sogar vor dem TV-Gerät mit 96 %.

Welche Medien besitzen Jugendliche selbst?

97 % aller Jugendlichen besitzen ein Smartphone, 74 % einen Computer oder Laptop, 55 % ein TV-Gerät und 51 % ein eigenes Radio. Ein eigenes Tablet haben 29 % und einen E-Book-Reader nur 12 % der Befragten.

Medienbeschäftigung in der Freizeit

Am liebsten bewegen sich Deutschlands Kinder und Jugendliche (97 %) in ihrer "medialen Freizeit" im Internet, egal über welchen Verbreitungsweg. Gleich auf liegt die Beschäftigung mit dem Smartphone, danach folgen Musik hören (95 %), Online-Videos schauen (86 %) und Fernsehen (75 %).

Gravierender Unterschied zw. Burschen und Mädchen

In vielen Bereichen deckt sich der Medienkonsum bei Burschen und Mädchen, aber es gibt zwei Bereiche mit signifikanten Unterschieden, nämlich bei den digitalen Spielen und Büchern. Spielen 83 % der Jungs täglich/mehrmals die Woche digitale Spiele, sind es nur 41 % der Mädchen, die das tun. Die Mädchen verbringen ihre Zeit hingegen mit Lesen. Denn 49 % der Mädchen greifen täglich oder mehrmals die Woche zum Buch, aber nur 32 % der Burschen haben häufiges Interesse am Lesen.

Onlinezeit nimmt zu

Waren 2016 die Jugendlichen im Schnitt 200 Minuten online (Montag bis Freitag - das Wochenende wurde wohl aus gutem Grunde weggelassen), steigert sich die Onlinezeit bei der JIM 2017 auf 221 Minuten. Auffallend ist, dass die Burschen (B) die Mädchen (M) hier überholt haben. 2016: 206 (M) vs. 194 Minuten (B) - 2017: 215 (M) vs. 227 Minuten (B). Die beliebtesten Angebote im Internet sind YouTube, WhatsApp und Instagram.

Digitale Medien in der Schule 

97 Minuten verbringt der durschnittliche deutsche Schüler mit Schulaufgaben. Rund 45 Minuten arbeiten sie dabei am Computer oder im Internet. 13 % der Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet täglich für Schularbeiten.

Direkt in der Schule werden vor allem (79 %) stationäre Computer eingesetzt. Rund jeder zweite Schüler hat schon einmal mit dem Whiteboard gearbeitet, 47 % verwenden hin und wieder ein Smartphone und 37 % ein Notebook.

Whiteboard und Notebook sind angekommen in der Schule

Nennenswert durchgesetzt haben sich aber nur das Whiteboard und der Computer - diese werden doch regelmäßig und konstant genutzt.

Vergleicht man die JIM-Studie mit den Ergebnissen der OÖ Jugend-Medien-Studie 2017 so lassen sich hier durchaus Parallelen erkennen. Medienausstattung bzw. Mediennutzung sind nahezu ident.

Zusammenfassung der JIM-Studie

Alle Ergebnisse der JIM-Studie

Zum Vergleich: Die OÖ Jugend-Medien-Studie 2017

Das Medienverhalten wurde aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet:

  • Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren
  • Eltern mit Kindern im Alter zwischen 11 und 18 Jahren
  • PädagogInnen der Sekundarstufe 1 (NMS, PTS und AHS Unterstufe)

Die zentralen Ergebnisse im Ãœberblick

  • Auch wenn die Medienauswahl immer größer wird, Freunde real zu treffen liegt bei Oberösterreichs Jugendlichen noch immer an erster Stelle. An zweiter Stelle liegt, mit den Freunden (meist über WhatsApp) zu chatten, an dritter Stelle folgt die Beschäftigung mit Computer und Smartphone.
  • Die Bedeutung des TV-Geräts nimmt immer mehr ab. Im Vergleich zum Jahr 2008, in dem 62 % der Jugendlichen nicht darauf verzichten konnten, sank die Prozentzahl auf 31 %. Streaming-Dienste wie Netflix & Amazon sowie Internet-Plattformen, wie beispielsweise YouTube, verdrängen den Fernseher immer mehr.
  • Smartphone ist der Alleskönner: Am häufigsten chatten Jugendliche mit dem Smartphone (76 %), gefolgt von Musik hören (69 %), Fotos machen (68 %), YouTube schauen (68 %), im Internet surfen und telefonieren (je 63 %).
  • Im Trend sehen die Eltern den Medienkonsum der Kinder gelassener als früher, sie dürften mehr in die Kinder vertrauen. Dennoch gibt es klare Regeln für die Benützung digitaler Geräte. Smartphones dürfen z.B. 45 % uneingeschränkt nutzen (- 14 % im Vergleich 2015) und 40 % teilweise (+ 21 % im Vergleich 2017).
  • PädagogInnen treten Neuen Medien aufgeschlossen gegenüber. Gaben 2013 noch 9 % der PädagogInnen an, Tablets im Unterricht einzusetzen, sind es 2017 bereits 50 %.

Alle Details zur Studie finden Sie HIER