Wenn der Comupter die Märchen erzählt

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Dank des "Moral Storytelling System" (MOSS) können Eltern ab nun das Gute-Nacht-Geschichte erzählen ihrem Computer überlassen. Die dazu notwendige Technologie wurde von Forschern der University of New South Wales entwickelt.

MOSS ist in der Lage, 22 verschiedene Emotionen miteinander zu kombinieren und kann somit lebendigere Erzählungen kreieren als andere Systeme, die auf künstlicher Intelligenz basieren.

Spannend, aber nicht neu

Laut Klemens Springer, Universitäts-Assistent des Instituts für Robotik an der Johannes Kepler Universität Linz, ist dies kein völlig neuer Ansatz, sondern er lässt sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen. Jedoch sei MOSS ein weiterer Schritt, um die Vielfalt in Computerprogrammen, möglicherweise vorwiegend Unterhaltungsprogrammen, zu erweitern.

Moralische Wertungen inkludiert

Damit das Hightech-System eine Geschichte schreiben kann, muss ein menschlicher Autor lediglich eine emotionale Richtung für den Verlauf der Erzählung vorgeben. Den Rest übernimmt MOSS. "Der Computer entscheidet sich für die Ereignisse, durch welche bestimmte emotionale Reaktionen der Charaktere ausgelöst werden. Währenddessen tun die Figuren alles, was die Handlung ihnen abverlangt", erklärt die Margaret Sarlej, Doktorandin an der School of Computer Science and Engineering der UNSW.

Die Technologie befindet sich derzeit noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Obwohl es wohl keine beachtliche Leistung ist, einen simplen Handlungsverlauf zu erstellen, zeigen bereits erste Versuche, dass MOSS dazu fähig ist, moralische Wertungen in seine Texte einfließen zu lassen. Eine Erzählung handelt zum Beispiel von der Vergeltung von Unrecht und den dadurch ausgelösten Emotionen.