Hilfe bei unscharfen Fotos

Haben Sie schon einmal ein unscharfes Foto geschossen? Oder ein Foto, wo der Fokus nicht auf dem Objekt lag, auf dem Sie es eigentlich wollten? Es ist ein Problem, dass wohl jeder Fotograf schon hatte - und das mittels sogenannter Lichtfeldkameras wohl bald der Vergangenheit angehört.

Eine normale Kamera erfasst den Raum immer als zweidimensionale Ebene. Auf dem Bildsensor wird immer nur die Position und die Stärke des Lichtstrahls erfasst. Lichtfeldkameras (oder plenoptische Kameras) erfassen hingegen auch, aus welcher Richtung der Lichtstrahl gekommen ist. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung von vielen kleinen Mikrolinsen, die vor dem eigentlichen Bildsensor gelagert werden.

Das Besondere daran ist nun, dass man mit solchen Kameras nicht fokussieren (scharfstellen) muss. Man schießt einfach das Foto und entscheidet erst im Nachhinein, welcher Bereich des Bildes scharf und welcher unscharf sein soll.

Der erste Hersteller, der eine Lichtfeldkamera auf den Consumer-Markt gebracht hat, ist die Firma "Lytro". Eine kleine Demonstration der Lichtfeldbilder finden Sie unter https://www.lytro.com/living-pictures/. Klicken Sie einfach auf einem der Bilder auf den Bereich, den Sie fokussieren möchten. Den Rest erledigt dann schon die Software...

Technologie mit Potential

Die Technologie steckt für den Normalverbraucher noch in den Kinderschuhen. So haben die Bilder eine relativ geringe Auflösung von etwa einem Megapixel. Eine gängige Digitalkamera bringt das 10-fache an Pixel zustande, 5 Megapixel sind selbst bei Smartphones keine Seltenheit mehr. Auch ist zum Bearbeiten der Fotos eine spezielle Software notwendig. Die gibt es zwar beim Kauf der Kamera dazu - allerdings nur für Apples MacOS X. Eine Version für Windows ist zwar in Arbeit - ein Veröffentlichungsdatum gibt es aber noch nicht.
Trotz aller Einschränkungen, die die Lichtfeldkameras aktuell noch mit sich bringen, ist dies definitiv eine Technologie mit Potential. Die kommende Generation wird sich vielleicht gar nicht mehr erklären können, warum die Bilder von Mama und Papa manchmal so verschwommen sind...