Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung: Holocaust-Überlebende erzählen

© Abraham Gafni, _erinnern.at_

Die Zahl der Menschen, die über ihre Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vertreibungspolitik berichten können, wird immer kleiner. Die Kinder und Jugendlichen von damals sind heute zwischen 80 und 95 Jahre alt.

Lernen aus der Geschichte fällt leichter, wenn man sich mit den Erzählungen von Menschen beschäftigt, die aus der eigenen Region bzw. der eigenen Stadt stammen. Die neue Webseite für SchülerInnen "Alte Heimat / Schnitt / Neue Heimat" ermöglicht es, die schrecklichen Erlebnisse der Verfolgung und Vertreibung durch die Nationalsozialisten anhand von 10 ZeitzeugInnen hautnah zu erfahren. Auch wenn sie die reale Begegnung mit den Menschen nicht ersetzen können, stellen sie eine Möglichkeit dar, authentische Berichte über den Holocaust zu hören.

Screenshot der neuen Lernwebseite "Alte Heimat / Schnitt / Neue Heimat"

Video-Interviews mit 10 ZeitzeugInnen

Menschen, die als Kinder und Jugendliche wegen ihrer jüdischen Herkunft von Nationalsozialisten vertrieben wurden, gaben Video-Interviews. Ihr Leben hat sie in der Zeit des Nationalsozialismus tief geprägt. In den Videos erfährt man aber nicht nur etwas über ihre Erfahrungen während der Nazizeit, sondern ihre gesamte Lebensgeschichte. Eine Beschränkung nur auf die Zeit von 1938 bis 1945 würde den ZeitzeugInnen nicht gerecht werden und sie nur als Opfer zeigen und nicht als aktive GestalterInnen ihres Lebens. Daher auch der Projekttitel "Alte Heimat / Schnitt / Neue Heimat".

Die ZeitzeugInnen mit Innsbrucker Wurzeln erzählen über ihr Familienleben, ihre Erlebnisse in der Schule und in der Freizeit, ihre Einstellung zum jüdischen Glauben, über ihre Erfahrungen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Vertreibung. Man erfährt, was es bedeutet, die Heimat zu verlieren und flüchten zu müssen. Sie schildern, wie die Menschen in der neuen Heimat auf sie als Flüchtlinge reagierten, wie es gelang, ein neues Leben aufzubauen und beruflich wieder Fuß zu fassen und wie sie heute über Innsbruck, Tirol, Österreich und seine Menschen denken.

Die Filme sind nach Themen geordnet. Es werden auch biografische Portraits angeboten. Alle Videos sind auch in den Transkripten schriftlich erfasst und detaillierte Unterrichtsvorschläge ergänzen das Materialienangebot. Die Videos wurden so geschnitten, dass sie in einer Unterrichtseinheit einsetzbar sind.

Zur Lernwebseite www.alte-neue-heimat.at

Die Lernwebsite für SchülerInnen wurde von _erinnern.at_, dem Institut für historisch-politische Bildung des BMB, entwickelt.

(c) Thinkstock/Hemera/Noel Moore

Medienpaket "Holocaust - Konzentrationslager"

Eignung: Mittelstufe, Oberstufe
Fachgebiet: Geschichte, Lebenskunde

Für alle oberösterreichischen PädagogInnen haben wir in diesem Medienpaket eine Sammlung an Unterrichtsfilmen, Mastertoolübungen sowie Histo Clips zu einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte Europas, dem Holocaust, zusammengestellt.