Erste Hilfe bei Trennungskindern

Mehr als 25.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich jährlich von der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern betroffen. Bei der Kinder und Jugendanwaltschaftsfachtagung in Linz standen die Bedürfnisse und das Kindeswohl im Fokus.



Das Kinderrecht wird 30

Anlässlich des 30. Jubiläums diskutierten am 2. Oktober rund 300 Anwälte, Pädagogen und Psychologen bei der Fachtagung der Kinder und Jugendanwaltschaft (kurz KiJA) über die Bedürfnisse der Kinder im Obsorgestreit. Im Fokus stand dabei der 2010 eingeführte "Kinderbeistand". Dieser steht traumatisierten Kindern während des gerichtlichen Scheidungsprozesses bei und soll vor allem eine psychische Stütze sein. Aus Sicht der KiJA wird der Kinderbeistand aber leider noch viel zu wenig genutzt. Laut der Statistik der Justizbetreuungsagentur werden 2019 um die Hälfte weniger Kinderbeistände in Oberösterreich bestellt, als noch im Jahr zuvor. Die KiJA spricht sich daher für eine Verpflichtung der psychischen Unterstützung aus, um die Verfahrensdauer zu verkürzen oder bestenfalls sogar eine außergerichtliche Einigung der Eltern zu erwirken.


Der Kinderbeistand soll eine Art "Klagemauer" sein, wo das Kind entlastet wird und sich seine eigene Meinung bilden kann, so Dr. Peter Barth vom Bundesministerium f. Verfassung

Mehr als 25.000 Scheidungskinder jährlich

Verwelkt das einstige Liebesglück von Paaren, dann stehen viele am Scheidepunkt. Alleine im Jahr 2018 betrug die Gesamtscheidungsrate in Österreich 41%. Dennoch gibt es für Trennungskinder Hoffnung, mit der neuen Situation umgehen zu können und wieder vollkommen glücklich zu werden. Diplom-Psychologe Dr. Claus Koch und Dr. Jörg Fichtner erklären in ihren Vorträgen was es braucht, um auf das Wohl des Kindes zu achten und ihnen eine psychische Stütze im Trennungsprozess zu sein.

Alle Unterlagen zur Fachtagung finden sie unter www.kija.at