Färbermuseum Gutau/Mühlviertel

Im alten "Färberhaus" in Gutau, in dem heute das "Färbermuseum" eingerichtet ist, wurde noch bis 1968 gefärbt und der "Blaudruck" hergestellt. Heute kann im Museum eine in sich geschlossene Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Gewerbes der Färber eindrucksvoll nachvollzogen werden.

Färbermuseum

Auf der Website des Museums kann man einiges über den Blaudruck erfahren. Auch der "Blaue Montag" hat damit zu tun!

Alljährlich findet in Gutau der Färbermarkt statt, jeweils am ersten Sonntag im Ma. Es treffen sich in Gutau Leinenweber, Färber und Kunsthandwerker beim Färbermarkt.

Bei diesem Standlmarkt am Gutauer Marktplatz bekommen Liebhaber von Blaudruckwaren und Trachten alles angeboten, was ihr Herz begehrt.

FÄRBERMUSEUM GUTAU
St. Leonharderstraße 3
4293 Gutau

Telefon: +43 (0)676/6854983   (Museum)
Telefon: +43 (0)7946/6255/30 (Gemeindeamt
E-mail:     info@faerbermuseum.at
Internet: www.faerbermuseum.at

ÖFFNUNGSZEITEN
Gegen telefonische Anmeldung 0676/6854983 sind Führungen jederzeit möglich.
Fixe Führungen:
Mittwoch    10:00 und 11:00 Uhr
Freitag       15:00 und 16:00 Uhr
Wintersperre vom 1.November bis 30. April 
Die Besichtigung des Färbermuseums ist nur im Rahmen einer Führung möglich, Führungsdauer: 45 Minuten

AUSKUNFT
Alfred Atteneder
Obmann
e-mail: info@faerbermuseum.at

Die Textilwirtschaft war einst eine der tragenden Säulen des Mühlviertels. Die "Weberstraße" erinnert heute noch an diese Tatsache. Das Färberhandwerk, das im Mühlviertel seit dem 17. Jahrhundert angesiedelt war, erlebte seine Blüte mit dem Flachsbau und den unzähligen häuslichen Leinenwebereien. Eines der bemerkenswerten Baudenkmäler des Färbergewerbes dieser Zeit ist das Färberhaus in Gutau. In seinen Räumen, die heute als Museum eingerichtet sind, wurde noch bis 1968 das Färberhandwerk ausgeübt. Auffallend an diesem ländlichen Barockbau aus dem 17. Jahrhundert, dessen Grundmauern ins 14. Jahrhundert zurückgehen, sind das große Schopfwalmdach für den Trockenboden und der hölzerne Gewandgang, der zur Belüftung des Trockenbodens diente.

Betritt man das Färbermuseum in Gutau, so begegnet man in sieben Ausstellungsräumen der einstigen Arbeitswelt der Färber. In den Kupferkesseln des Kesselraumes, der mit einem Ziehbrunnen ausgestattet ist, wurden gesponnene Wolle und Textilien aller Art heiß gefärbt. Der Blaudruck selbst ist ein Kaltfärbeverfahren, bei dem der kostbare Farbstoff Indigo verwendet wird, der ursprünglich aus tropischen Ländern eingeführt wurde. In der "Küpe", einem versenkten riesigen Eichenbottich, wurde das Leinen roh - im Falle von Blaudruck mit "Papp" bedruckt - auf den Sternreifen aufgehängt und in das kalte Indigo getaucht. Entnimmt man das Leinen aus der Küpe ist es nicht blau sondern gelb und wird erst durch die Berührung mit dem Sauerstoff der Luft zuerst grün und dann blau - das "Blaue Wunder" nimmt seinen Lauf. In der Farbkammer sind noch heute die riesigen Tonbluzer zu sehen, in denen die verschiedenen Säuren, die man zum Färben benutzte, aufbewahrt wurden. Zahlreiche wertvolle Blaudruck-Modeln, die meist aus Birnenholz geschnitzt und ornamentartig mit unzähligen Messingstiften und -stegen versehen wurden, zeugen von der kunstvollen Bearbeitung der Textilien. Mustertücher, das Wanderbuch Josef Zötls und allerlei Zeugnisse runden Gesehenes ab.

Das spektakulärste Objekt des Museums stellt aber eine zwölf Tonnen schwere, gut sechs Meter lange (6,40 m), über 300 Jahre alte und funktionstüchtige Mangel dar. Diese Mangel diente dazu, dem gefärbten und auch rohen Leinen durch fortwährendes Rollen über Holzwalzen den begehrten Glanz zu verleihen. Im Mangelraum erfährt der Besucher auch, wie das Bedrucken des Leinens mit "Papp" einst vor sich ging.

Blaudruckstoffe spielten im bäuerlichen Haushalt für Kleidung und Wäsche eine bedeutende Rolle. Heute erlebt der Blaudruck eine Renaissance, obwohl es in ganz Österreich nur mehr zwei Blaudruckfärbereien gibt.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Färbermuseum
Veröffentlicht am
04.03.2014
Link
https://wtx.schule.at/portale/werken-textil/detail/faerbermuseum-gutaumuehlviertel.html
Kostenpflichtig
nein