Bildungsministerin will digitales Lernen fördern

Foto: Vetmeduni Vienna/Daniela Beranek

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid möchte an den Schulen die Vermittlung digitaler Kompetenzen forcieren. Kinder und Jugendliche sollen besser lernen, mit der virtuellen Welt und den Informationen darin umzugehen, heißt es beim gestrigen Pressegespräch in St. Pölten.

Kritisches Hinterfragen, nicht alles glauben, niemanden im Netz beleidigen oder bloßstellen (Cybermobbing) oder Hasspostings einschätzen lernen - das sollen SchülerInnen in Zukunft verstärkt lernen. Dazu braucht es Handwerkszeug für kritisches Hinterfragen und ethische Reflexion. 

Hammerschmid kann sich auch ein eigenes Unterrichtsfach bzw. ein Unterrichtsprinzip über alle Fächer hinweg vorstellen.

Gesamtstrategie zur Digitalisierung ab der Volksschule

Ende Jänner soll dazu eine Gesamtstrategie zur Digitalisierung ab der Volksschule präsentiert werden, in der es auch um Infrastruktur, Lernmaterialien und Fort- und Weiterbildung von PädagogInnen gehen soll. Bis Ende Jänner soll es auch zum Autonomiepaket einen Grundkonsens geben. Die ersten Standorte sollen im Schuljahr 2017/18 starten, danach sollen Schulen ihre Erfahrungen via "Peer-Learning-System" an andere Standorte weitergeben.

Quelle: APA

LH-Stv. Thomas Stelzer befürwortet Vorstoß

Positiv reagiert Oberösterreichs Bildungsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer auf den Vorstoß der Ministerin: „In Zeiten von Fake-News ist es wichtig, dass Kinder in der Lage sind, sich kritisch mit Online-Inhalten auseinanderzusetzen.“

Für Stelzer ist die digitale Kompetenz jedoch mehr als der richtige Umgang mit Fake-News im Internet: „Unser Bildungssystem ist in der Frage der Digitalisierung noch nicht ganz im 21. Jahrhundert angekommen. Klar ist, dass das ‚WWW‘ heutzutage genauso wichtig ist wie das ‚ABC‘. Es hat aber noch nicht denselben Stellenwert im Klassenzimmer. Wir müssen raus aus der ‚Kreidezeit‘ und rein ins digitale Klassenzimmer.“