Start der Sommerschule in Oberösterreich

© Land OÖ/Daniel Kauder

In Oberösterreich beginnt am 31. August die Sommerschule. Rund 3600 SchülerInnen haben sich dafür angemeldet. Erreicht werden sollen jene Kinder, die aufgrund der Corona-Krise Aufholbedarf in der Unterrichtssprache Deutsch haben.



Es ist die Chance für Deutsch-Nachzügler. Zwei Wochen lang sollen Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren an ausgewählten Volksschulen,  Mittelschulen und AHS-Unterstufen am Vormittag Förderunterricht mit Schwerpunkt Deutsch bekommen.

Die Zielgruppe sind SchülerInnen der Volksschule und Sekundarstufe 1 und zwar speziell:

  • außerordentliche SchülerInnen,
  • SchülerInnen mit einem nicht abgesicherten Genügend oder einem Nicht Genügend in Deutsch,
  • SchülerInnen, die im Fach Deutsch einen besonderen Aufholbedarf, auch aufgrund der Situation der vergangenen Monate, aufweisen.

„Wir wissen, dass ein guter Start ins Leben Grundkenntnisse, wie Lesen und Schreiben, braucht. Um die Kluft zwischen bildungsnaher und -ferner Schicht nicht weiter aufgehen zu lassen, bietet die Sommerschule eine besondere Chance, das Können in Deutsch zu verbessern und mit dem nötigen Wissensstand und ohne Benachteiligung in das kommende Schuljahr 2020/2021 einzusteigen“, so Bildungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.


Unterschied zum herkömmlichen Unterricht

Die Teilnahme an der Sommerschule ist kostenlos und findet in Kleingruppen von acht bis 15 Personen statt. Unterrichtet werden die Kinder und Jugendlichen dabei von SchülerInnen, PädagogInnen, StudentInnen und Buddys.
Im Gegensatz zum Unterricht in den Schulen mit 50 Minuten Einheiten ist ein abwechslungsreicher Unterricht in Kleingruppen geplant. Anhand von Werkstücken, die die SchülerInnen produzieren, soll ihnen die Unterrichtssprache Deutsch nähergebracht werden.
Am Ende der zweiwöchigen Sommerschule sollen die SchülerInnen mit einem selbst produzierten Theaterstück, Video, Plakat oder Artikel nach Hause gehen. Das projektorientierte Arbeiten und ständige Kommunizieren in der deutschen Sprache soll zudem den Zusammenhalt und die Sozialkompetenz der SchülerInnen stärken.

„Es ist projektorientierter Unterricht mit einem didaktisch-methodischem Konzept dahinter, wo man auf spielerische Art und Weise und natürlich mit mehr Ernst dahinter bei den Größeren Sprachförderung betreibt“
, so Bildungsdirektor Alfred Klampfer.


Anfangs nicht genug Freiwillige

Zu Beginn sei es schwierig gewesen, genügend freiwillige Lehrkräfte für den Extraunterricht im Sommer zu finden, räumt Bildungsdirektor Alfred Klampfer ein. Jetzt sei man froh, durch die Hilfe der PädagogInnen, Studierenden, Buddys und SchülerInnen, allen Kindern und Jugendlichen, die sich für die Sommerschule gemeldet haben, einen Ergänzungsunterricht anbieten zu können!

„Wir sind stolz, dass sich genug freiwillige PädagogInnen sowie Studierende gemeldet haben, die mit ihrem Engagement einen wesentlichen Beitrag zu einem gelungenen Wiedereinstieg der SchülerInnen in das Schuljahr 2020/2021 leisten.“, so Haberlander und Klampfer.


Aktuelle Zahlen für Oberösterreich:

  • ca. 3.631 SchülerInnen
  • 275 Gruppen an 87 Standorten
  • 316 freiwillige PädagogInnen
  • 151 freiwillige Studierende
  • 54 Buddys

Weiterführung der Sommerschule möglich

Obwohl in der Sommerschule noch keine Corona Ampeln zur Anwendung kommen, ist die Sommerschule auch ein erster Probelauf für den Schulstart am 14 September, so Haberlander und Klampfer weiter. Für nächstes Jahr könne man sich eine Weiterführung der Sommerschule sehr gut vorstellen und appelliere ans Ministerium, dies auch umzusetzen, sofern die Evaluierungsergebnisse der ersten Sommerschule positiv ausfallen. Ab Herbst soll es zudem in den Schulen aber auch ein von den jeweiligen Lehrkräften gestaltetes, ganzjähriges Förderprogramm geben, damit SchülerInnen die Möglichkeit bekommen, die durch das Corona-Jahr entstandenen Defizite auszugleichen.

Weitere Infos zur Sommerschule finden Sie hier.


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