Buchtipps

Bildquelle: David De Lossy/Digital Vision/Thinkstock

Landesschulinspektorin Barbara Pitzer hat wieder Buchtipps rund ums Lernen, Lehren und die Gestaltung von Schulräumen zusammengestellt.
Viele Freude beim Schmökern.

Richard David Precht
Anna, die Schule und der liebe Gott
Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern, Verlag Goldmann
Die Kritik des Philosophen und Bestsellerautors David Precht am derzeitigen Bildungssystem ist hart. Kinder werden mit Wissensstoff überfrachtet, den sie in ihrem Leben kaum brauchen werden und sie werden zu "langweiligen Anpassern" dressiert, anstatt ihnen dabei zu helfen, Neugier, Kreativität, Originalität, Orientierung und Teamgeist für eine komplexe Welt zu erwerben.
Die Erkenntnisse der Lernforschung, der Hirnforschung und der Entwicklungspsychologie werden in den Schulen kaum berücksichtigt. Dabei ist das Wecken von Neugier so wichtig, denn dann wird das Lernen bedeutsam und wichtig und nur dann wird Kreativität und Leistungsbereitschaft angespornt.
David Precht meint: Wir brauchen keine weitere Bildungsreform, wir brauchen eine Bildungsrevolution!

Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
Lebenslänglich Pausenhof, Taschenbuch Verlag Piper
Es ist schon ein schweres Schicksal ein Lehrerkind zu sein. Und was aus einem Menschen wird, wenn Papa und Mama Lehrer an der eigenen Schule sind, ist nicht schwer zu erraten. Er wird selber Lehrer. Mit viel Selbstironie, Witz, Humor und einem messerscharfen Blick auf "Lehrertypen" erzählt Bastian Bielendorfer, wie er der pädagogischen Sippenhaft zu entrinnen versucht. Ein sehr lustiges Buch nicht nur für LehrerInnen.

Christina Schmidtlein-Mauderer, Wolfgang Schönig
Gestalten des Schulraums
Neue Kulturen des Lernens, Taschenbuch, Verlag H.e.p.
Wenn Räume der Schule so geplant, gebaut und gestaltet werden, dass sie dem Lernen, der Bildung und dem Aufwachsen junger Menschen förderlich sind, dann braucht es die  Verbindung von Pädagogik, Psychologie, Arbeitswissenschaft, Architektur und Praxis.
Die Autorinnen und Autoren spannen einen weiten thematischen Bogen von der Geschichte des Schulraums über die Raumakustik, die Kontrolle und Macht durch den Raum, die Schulentwicklung als Raumentwicklung und das offene Lernen im «flexiblen Klassenzimmer» bis hin zur pädagogischen Baubegleitung und zu architektonischen Anforderungsprofilen an den gelungenen Schulbau. Die zahlreichen Abbildungen geben einen Einblick in die Schulraumnutzung und die Praxis ihrer Erneuerung. Das Buch ruft zu einer kooperativen Schulraumgestaltung auf, die alle beteiligten Interessengruppen – Lernende, Eltern und Lehrende, Schulträger und Baudezernate, Architektinnen und Wissenschaftler – in den Dialog über eine Schule als nachhaltigen Bildungsraum einbezieht.

Cornelia Hauer
Lernraum - architektonische Bedingungen für einen zeitgenössischen Unterricht
Taschenbuch, GRIN Verlag
In ihrem Abstract zu ihrer Facharbeit schreibt die Autorin: "Die Notwendigkeit von Schulreformen war und ist immer wieder zentrales Thema unserer Gesellschaft. Dabei beginnt man auch in der aktuellen Schuldebatte darüber nachzudenken, welche architektonischen Bedingungen für einen zeitgenössischen Unterricht, der sich durch Methodenvielfalt und selbständiges Lernen auszeichnet, notwendig sind. Die Kritik wendet sich vor allem gegen den klassischen Schultyp des 19. Jahrhunderts, in dem klar abgetrennte Klassenzimmer entlang eines langen Ganges aufgereiht sind. Dieser Schultyp diente vor allem der Disziplinierung und der Ausbildung von Arbeitskräften für die Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts, für die Fabriken. Er wurde vom Philosophen und Historiker Michel Foucault in seinem Buch "Überwachen und Strafen" eingehend analysiert. Es ist der Schultyp der Disziplinargesellschaft, die Foucault dem 18. und 19. Jahrhundert zuordnet. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erreicht dieser Schultyp seinen Höhepunkt. Zeitgleich entwickeln sich um die Jahrhundertwende verschiedene neue pädagogische Ansätze und Strömungen, die heute unter dem Begriff der Reformpädagogik genannt werden. Die Interessen, die hinter den verschiedenen reformpädagogischen Ansätzen standen und stehen, konnten und können sehr unterschiedlich sein. Alle teilen sie jedoch die Ablehnung der alten, autoritären Schule, die Foucault unter anderem mit dem Gefängnis und der Kaserne verglichen hat."
In der Nachlese zum Symposion "Der Raum als dritter Pädagoge" greift auch dieses Buch die Schulraumgestaltung auf und regt zum Nachdenken an.

Dieser Beitrag wurde von Frau Barbara Pitzer, M.ED., Landesschulinspektorin in Oberösterreich, erstellt.

Landesschulrat für Oberösterreich

Zum Schwerpunkt "Dem Lernen auf der Spur".

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
14.05.2013
Link
https://www.edugroup.at/bildung/paedagogen-paedagoginnen/dem-lernen-auf-der-spur/detail/buchtipps-3.html
Kostenpflichtig
nein