Was können Betreuungslehrkräfte leisten?

Bei der Enquete der Betreuungs- und Beratungslehrkräfte und Psychagogen war es laut Organisatorin Elisabeth Hirnschal ein Hauptziel, aus der "leidigen Ressourcendebatte" heraus zu steigen und zu schauen, welcher Beitrag von dieser Berufsgruppe möglich sei.

Symposium der Betreuungslehrkäfte: Ganz wilder Schulanfang

Von 6. - 8. November trafen sich Betreuungs- und Beratungslehrkräfte sowie Psychogogen aus ganz Österreich in Traunkirchen, um Probleme und Herausforderungen in ihrer Berufstätigkeit zu diskutieren. "Im Moment ist wirklich vakant, dass wir in allen Schulen einen ganz wilden Schulanfang hatten und dass in den ersten Klassen die Schüler immer schwieriger werden", so die Betreuungslehrerin Isabella Sodoma-Enz. Manche Lehrkräfte wären schon nach den ersten Wochen am Rande des Burnouts. Wie die momentan sehr angespannte Lage in den Schulen verbessert werden könnte, wurde eifrig diskutiert.

Die Ressourcenknappheit generell, schwierige Schüler und die hohe Arbeitsbelastung der Lehrkräfte sorgen für eine angespannte Situation in den Schulen. Die Lehrkräfte würden mehr Hilfe benötigen, doch die Kinder lasten die meisten Betreuungslehrer beinahe zu 100 % aus. Auch in der Ausbildung sei "Luft nach oben", erzählt die Betreuungslehrerin Isabella Sodoma-Enz. Zudem würden Betreuungslehrer öfters für Supplierungen "missbraucht", was natürlich nicht Sinn der Sache ist.

Fakt ist, mit mehr Ressourcen könnten die gröbsten Probleme abgefedert werden und die Lage in den Schulen würde sich entspannen. Dies stellt natürlich einen Kostenaufwand dar, der bei schlechter Budgetlage nur schwer durchzubringen sein wird.

Gerald Koller: Beziehungsbildung als Grundlage von (schulischer) Lebensqualität

Gerald Koller betrachtet in seinem Vortrag wie eine Gesellschaft sein muss, um zu funktionieren und was der Einzelne braucht, um das zu erreichen, wonach wohl alle streben: Lebensqualität. Nach Koller kann die Lebensqualität nur über die Beziehungsqualität erreicht werden und dies ist auch auf das System Schule umzumünzen. Ein für uns ganz wichtiger Satz aus seinem Referat ist: „Lebensqualität ist etwas, was jetzt passiert, wenn Sie es jetzt nicht haben, werden Sie sie nie haben", so Koller und kritisiert, dass viele immer nur in der Zukunft das Heil suchen, aber das hier und jetzt vergessen. Ein sehr erheiternder aber auch nachdenklich stimmender Vortrag vom Beziehungsexperten Gerald Koller.

Ilse Schrittesser: Herausforderungen für die Schule

Die Bildungswissenschafterin (Uni Wien) Mag. Dr. Ilse Schrittesser beleuchtet die Schule und deren Herausforderungen unter dem Aspekt neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und dem gesellschaftlichen Wandel. Welchen Einfluss haben beispielsweise die Globalisierung oder die soziale, kulturelle, sprachliche oder religiöse Heterogenität? Schrittesser thematisiert Testungen wie PISA & Co sowie auch den Umbruch der Lehrerbildung. Die Lehrerbildnerin gibt einen hervorragenden Überblick über die Themen, die Lehrkräfte und angehende Lehrkräfte jetzt bzw. in naher Zukunft beschäftigen werden.

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