Die Zukunft gestern, heute und morgen

Johann Lefenda, Leiter der Oö. Zukunftsakademie, betonte das Lernen aus der Vergangenheit © Land OÖ / Ehrengruber

Das Zukunftssymposium der Oö. Zukunftsakademie hatte in diesem Jahr die Zukunft aus verschiedenen Perspektiven im Blick. Wie sahen wir die Zukunft früher, wie heute und wie stellen wir sie uns morgen vor? Können wir aus der Vergangenheit für die Zukunft etwas lernen?


Dr. Andreas Rödder ist Historiker und seit 2005 Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er spricht in seinem Vortrag "Wie wir früher versucht haben, die Offenheit der Zukunft zu beherrschen" darüber, wie wir Menschen uns in der Vergangenheit die Zukunft vorgestellt haben. Im 19. Jahrhundert trat, was die Zukunft betraf, eine große Veränderung ein. Der deutsche Historiker Reinhart Kosellek nannte es das Auseinandertreten von Erfahrungsraum und Erwartungshorizont. "Das heißt, sie können ihre Erwartung an die Zukunft nicht mehr aus den Erfahrungen der Vergangenheit zuverlässig ableiten", so Rödder. Auslöser war der technologische Wandel, vorrangig die Eisenbahn. Andreas Rödder zieht drei historische Schlussfolgerungen für die Zukunft: 1) Es ist wahrscheinlich, dass das Unwahrscheinliche geschieht (Aristoteles) - Die Zukunft wird doppelt anders. 2) Die Komplexität nimmt zu. 3) Was der Mensch auch tut, es hat unvorhergesehene Konsequenzen, also unintendierte Folgen intentionalen Handelns.



Petra Schaper-Rinkel von der Austrian Institute of Technology GmbH bekräftigt in ihrem Vortrag, dass Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik in besonderem Maße auch Gesellschaftspolitik ist. Da es alle betrifft, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Vor allem was die Künstliche Intelligenz (KI) betrifft, müssen die Weichen bereits heute gestellt werden, wo der Weg hingehen soll. KI birgt Chancen und Gefahren gleichermaßen. Zudem geht sie auf den Begriff Industrie 4.0 ein, was eine zunehmende Automatisierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen bedeutet. Viele Jobs werden wegfallen und es werden neue Jobs notwendig. Die Angst vor Automatisierung ist derzeit aber größer als die Betrachtung ihrer Möglichkeiten. "Die zentrale Frage ist, ob sich gesellschaftliche Ansprüche und Politik darauf beschränken, die heutigen Innovationspfade der Technologien zu regulieren und die möglichen negativen Auswirkungen politisch zu begrenzen oder aber die zukünftigen Innovationspfade aktiv zu gestalten und für eine Transformation zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Entwicklung zu nutzen.“



Dr. Gernot Grömer, Astrophysiker und Analog-Astronaut (speziell ausgebildete Raumanzugtester) beim Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) in Innsbruck, gab in seinem Vortrag Einblicke über die neuesten Entwicklungen in der Raumfahrt, wieso die Raumfahrt auch für unseren Alltag eine große Bedeutung hat und wie eine mögliche Zukunft der Menschen im All aussehen könnte. Unsere Gesellschaft wird sich – neben der permanenten Präsenz in der Erdumlaufbahn – weiter ins All hinauswagen. Eine bemannte Marsexpedition ist also in den späten 30er Jahren absehbar, gefolgt von dauerhaft besetzten Außenposten auf dem Mond und dem Mars, die sich mittelfristig zu Siedlungen und darüber hinaus entwickeln könnten.

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