Gemeinsam für eine starke Suchtprävention in OÖ

Land OÖ/Denise Stinglmayr

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten besteht zwischen dem Institut Suchtprävention der pro mente OÖ und der Landespolizeidirektion OÖ eine Kooperation, um suchtpräventive Aktivitäten gemeinsam abzustimmen und zu fördern.

"Das Institut Suchtprävention der pro mente OÖ und die Landespolizeidirektion OÖ hatten vor 20 Jahren den Mut, eine ungewöhnliche Kooperation einzugehen. Die Erfolge sprechen für sich. Ich bedanke mich bei beiden Partnern für die wertvolle Arbeit, die die Suchtprävention in Oberösterreich ganz wesentlich prägt und stärkt", betont LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Mag.a Christine Haberlander.

Aktuell steht die Kooperation im Zeichen der Auseinandersetzung mit Suchtprävention im digitalen Zeitalter.

Herausforderung Digitalisierung

Die Mediennutzung hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Die Computerspielnutzung ist seit der Corona-Pandemie um ca. 1/3 angestiegen (Quelle: Österreichische Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial 2020, Gesundheit Österreich GmbH) und auch die 7. OÖ Jugend-Medien-Studie (Education Group, 2021) zeigt einen Anstieg beim Streamen bzw. beim Konsum von Internet-Videos und -Clips. In Summe kommen Jugendliche in Oberösterreich auf etwa drei Stunden "Fernsehzeit" pro Tag.

Für Prim. Dr. Kurosch Yazdi, Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin am Kepler Universitätsklinikum und Vorstandsvorsitzender von pro mente Oberösterreich, stellt vor diesem Hintergrund die Vermittlung und die Stärkung der allgemeinen Lebenskompetenzen eine wichtige Basis für die Prävention von problematischen Verhaltensweisen im Zusammenhang
mit digitalen Medien dar.

Angebote zur Stärkung von Lebenskompetenzen und Gewaltprävention

Das Institut Suchtprävention richtet sich mit seinen vielfältigen Angeboten an unterschiedlichste Zielgruppen. Bereits für Kindergärten gibt es das Projekt "Prävention von problematischem Medienkonsum", für den Volksschulbereich "Zusammen.Wachsen", für die 5.-8. Schulstufe das Lebenskompetenzförderprogramm "PLUS", ab der 9. Schulstufe das Life-Skills-Programm "Wetterfest" und für Lehrlinge das digitale Coaching-Programm "ready4life".
Mehr dazu auf www.praevention.at

Die Polizei OÖ bietet zur Kriminalprävention das Programm "All Right – Alles, was Recht ist" zur Vorbeugung von Jugend- und Gewaltkriminalität in der Schule an. Für SchülerInnen ab der 5. Schulstufe wurden die beiden Projekte "Click & Check" und "Cyber Kids" erarbeitet.

Über die enge Kooperation des Instituts Suchtprävention und der Landespolizeidirektion OÖ hinausgehend gibt es in Oberösterreich auch den Zusammenschluss der Gewaltpräventionsplattform OÖ, bei der zusätzlich noch die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ, die Education Group und die Schulpsychologie OÖ Angebote bereitstellen.

Gewaltpräventionsplattform OÖ


Bei der Initiative Gewalt-Schule-Medien stehen PädagogInnen der Mittelschulen und Polytechnischen Schulen in OÖ im Mittelpunkt. Nach einer dreitägigen Ausbildung zu den Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen von digitalen Medien treffen sich die MultiplikatorInnen beim jährlichen Vernetzungstreffen zum Erfahrungsaustausch und zum Wissens-Update. Das nächste Vernetzungstreffen findet am 06. Mai 2022 im Linzer Schlossmuseum statt.

Gewalt-Schule-Medien