Wenn Lehrkräfte an ihre Grenzen stoßen

Die Arbeit von Pädagogen ist keine leichte: schwierige Schüler, fordernde Eltern und beengende Platzverhältnisse in der Klasse und im Konferenzzimmer. Zudem ein ständig hoher Lärmpegel und mitunter Probleme mit Kollegen oder der Schulleitung. Hier stößt die eine oder andere Lehrkraft schon mal an ihre Grenzen.

Christoph Freudenthaler

Darum gibt es seit 2010 das Beratungszentrum für Lehrkräfte und Schulen an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Die Ziele des Beratungszentrums sind die Steigerung der sozialen Kompetenz in Schulen sowie die Erhöhung der Qualität der schulischen Arbeit. Das Angebot reicht von der Unterstützung von Schulentwicklungsprojekten über Coaching für Direktoren bis hin zum Einzel-Coaching für Lehrkräfte.

„Erschöpfung ist ein großes Thema“

Die Leiter des Zentrums, Christoph Freudenthaler und Christine Simbrunner, sind mit dem Verlauf sehr zufrieden.  Allein über 100 Einzelberatungen wurden bisher durchgeführt. „Der  Bedarf ist sehr groß. Brennende Themen für Lehrkräfte sind schwierige Schüler, Konflikte im Lehrkörper aber auch das Thema Erschöpfung “, berichtet Christoph Freudenthaler. Die meisten Probleme konnten bisher gelöst werden. Bei jeder Anfrage wird eine individuelle Problemlösung erarbeitet.

Christine Simbrunner

Die Lehrergesundheit  ist eine wichtige Aufgabe, um das sich das Team des Beratungszentrums annimmt.  Hier gilt es arbeitsbedingte Belastungen zu verringern, die Berufszufriedenheit zu erhöhen und die Gesundheit zu verbessern und somit auch Burnout zu vermeiden.

„Situation war sehr belastend“

„Ein großer Teil unseres Lehrkörpers hatte Probleme mit der Schulleiterin (…). Die Situation in der Schule war sehr belastend. Motivierend, das Angebot in Anspruch zu nehmen war für mich, das wir das Problem als Gruppe bearbeiten konnten“, so eine Teilnehmerin einer Supervision.

Doch nicht alle Probleme können vom Beratungszentrum gelöst werden. „Wir können keine Psychotherapeuten ersetzen, darum sehen wir es auch als unsere Aufgabe, auf andere Stellen zu verweisen“, so Christoph Freudenthaler.

Fazit: Es besteht großer Bedarf für eine Anlaufstelle für Lehrkräfte und wer das Angebot in Anspruch genommen hat, ist mehr als zufrieden. „Es ist toll, dass endlich eine Institution geschaffen wurde, die für Lehrer und Lehrerinnen die Möglichkeit schafft, offen über Probleme im Schulalltag zu reflektieren und unter fachkundiger Anleitung Lösungsstrategien zu entwickeln.“, so eine weitere Lehrkraft, die bereits an zwei Beratungen teilgenommen hat.

Die unter "Wichtig" angeführten Interviews wurden mit Besuchern des Beratungszentrums geführt und geben Einblicke in ihre Erwartungen und Erfahrungen.