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Der Unterricht in Geographie und Wirtschaftskunde soll zum Erreichen folgender Ziele beitragen, die sowohl fachspezifische als auch fachübergreifend Aspekte enthalten:
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1. Die landschaftsökologischen Zonen der Erde:
Lernziele:
Wechselbeziehung von Relief, Klima, Boden und Vegetation
beispielhaft aufzeigen.
Die Verbreitung der natürlichen Landschaftskomponenten
(Geofaktoren) analysieren und erklären.
Landwirtschaftsökologische Zonen der Erde als Natürlichen
Lebensraum zu bewerten.
Lerninhalte:
Großformen des Reliefs, Charakterisierung und Verbreitung
der landschaftsökologischen Zonen, Erklärung der Temperatur-
und Niederschlagsverteilung der Erde, Wechselbeziehung zwischen
Boden, Klima, Relief und Vegetation, Klima- und Vegetationszonen
der Erde.
2. Bevölkerungs- und Gesellschaftsstrukturen, deren Entwicklungen und Veränderungen
Lernziele:
Die räumliche Verteilung der Erdbevölkerung beschreiben.
Die Ursachen, Formen und Folgen demographischer Prozesse
erklären.
Zusammenhänge zwischen Bevölkerungsentwicklung und
gesellschaftlichen Strukturen erklären.
Lerninhalte:
Topographischer Verteidigungsmuster der Weltbevölkerung,
Kennziffern demographischer Prozesse, Regelhaftigkeiten und
Entwicklungstendenzen der Bevölkerung, Bevölkerungswanderungen
an Staatenbeispielen, ethnische und soziale Verschiedenheiten in
unterschiedlich entwickelten Statten, regionale Beispiele zur
Bevölkerungsentwicklung bei unterschiedlichen ökonomischen und
gesellschaftlichen Voraussetzungen.
3. Der Mensch und seine wirtschaftlichen Bedürfnisse
Lernziele:
Bedürfnisbefriedigung und Güterknappheit als Ursachen
wirtschaftlicher Aktivitäten des Menschen erfassen.
Technologie und Wirtschaft als Faktoren des Gesellschaftswandels
aufzeigen.
Lerninhalte:
Der Mensch und seine materiellen Bedürfnisse, das
ökonomische Prinzip, Wirtschaften als Folge von Knappheit,
Arbeitsteilung.
4. Nutzung der natürlichen Ressourcen und ihre Folgen.
Lernziele:
Agrarsoziale Strukturen und agrare Nutzungsformen und - Zonen
der Erde beschreiben und erklären.
Die Begrenztheiten mineralischer und fossiler Rohstoffe erkennen.
Die Tragfähigkeiten der Erde diskutieren und ihre bestimmenden
Faktoren zusammenstellen und gewichten.
Lerninhalte:
Verteilung, Produktion und weltwirtschaftliche Bedeutung
wichtiger Rohstoffe, die Ernährungssituation auf der Erde,
Tragfähigkeit und quantitative sowie qualitative
Ernährungssituation der Erde im Zusammenhang mit dem
Entwicklungsstand, Verkehrserschließung, Landschaftsveränderung
und Wertwandel von Naturräumen durch den wirtschaftenden
Menschen, Nutzung ökologischer Grenzräume und Neulandgewinnung
und Neulandgewinnung. Entstehung und Auflösung von
Landnutzungszonen.
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1. Prozesse der Industrialisierung
Lernziele:
Die Unterschiede zwischen Modellen und realen
Erscheinungsformen von Wirtschafts-
systemen erkennen.
Rahmenbedingungen und Antriebskräfte industrieller Entwicklung
an Beispielen darstellen können
Die Ausbreitung der industriellen Entwicklung über die Erde
aufzeigen.
Das Übergreifen industrieller Denkweisen und Arbeitsformen auf
andere Wirtschaftsbereiche erfassen.
Kozentrationsprozesse in verschiedenen Wirtschaftssystemen
verfolgen lernen.
Lerninhalte:
Komponenten von Wirtschaftssystemen, ökonomischen
Modellvorstellungen, Konkretisierung, soziale, politische und
wirtschaftliche Voraussetzungen und Interessen, das räumliche
Potential, externe Bedingungen, alte und neue Industrieregionen
der Erde, Industrialisierungsgrad und materieller Lebensstand,
Auswirkungen auf Kapitaleinsatz, Massenproduktion,
Rationalisierung, Formen der Automation, produktionsbezogene
Dienstleistungen, Spezialisierung, Konzentrationserscheinungen
und Marktstrategien auf dem sekundären und tertiären Sektor der
Wirtschaft, Ursachen, Formen und Auswirkungen von
Konzentrationsprozessen.
2. Industrie und Umwelt
Lernziele:
Einsicht gewinnen in die Spannungsverhähltnisse zwischen
wirtschaftlichen und ökologischen Interessen.
Die Notwendigkeit internationaler umweltpolitischer Maßnahmen
als Folge der fortschreitenden technologisch-wirtschaftlichen
Entwicklung verstehen.
Lerninhalte:
Aktuelle Fallstudie von Umweltproblemen, die sich
überregional auswirken.
3. Die Stadt als Ausdruck wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen.
Lernziele:
Den weltweiten Vorgang der Verstädterung in seinen Ursachen,
Abläufen und Auswirkungen beschreiben und seine
unterschiedlichen Ausbreitungen erläutern.
Struktur und funktionale Gliederung von verschiedenen
Kulturkreisen vergleichen.
Die gegenwärtige Stadt als Problemgebiet erfassen.
Lerninhalte:
Der Verständigungsprozesse in einzelnen Regionen der Erde,
die Stadt als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt,
städtische Funktionen als Ausdruck wirtschaftlicher, sozialer
und gesellschaftlicher Strukturen und Entwicklungen.
4. Regionale Disparitäten
Lernziel:
Räumliche Differenzierungen in Aktiv- und Passivräumen
aufzeigen.
Lerninhalte:
Beispiele aus verschiedenen Regionen der Erde, Kriterien der
Abgrenzung, Mechanismen, die zur Herausbildung von Aktiv- und
Passivräumen führen.
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1. Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme:
Lernziele:
Die unterschiedlichen naturräumlichen Voraussetzungen
österreichischer Landschaften für die ökonomischen
Tätigkeiten erkennen.
Die Leistungen der österreichischen Volkswirtschaft und deren
Ergebnisse im internationalen Vergleich anhand wesentlicher
ökonomischer Daten erkennen und analysieren.
Die Strukturmerkmale der österreichischen Wirtschaft und deren
Veränderungen erfassen.
Die außerwirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs in ihrer
Bedeutung für die Gesamtwirtschaft und beurteilen.
Lerninhalte:
Wirtschaftsräumliche und naturräumliche Gliederung,
volkswirtschaftliche Kennzahlen und Strukturdaten,
Gesamtrechnung, sektorale Gliederung der Wirtschaft die
volkswirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs Handels- und
Kapitalverpflichtungen mit dem Ausland, Zahlungsbilanz,
Österreichs Stellung in der Weltwirtschaft.
2. Demographische und gesellschaftliche Entwicklungen:
Lernziele:
Kenntnis charakteristischer demographischer Strukturen und
Prozesse.
Ursachen und Auswirkungen des sizioökonomischen Strukturwandels
der Gegenwart analysieren.
Lerninhalte:
Struktur, Entwicklung und Verteilung der österreichischen
Bevölkerung, Bevölkerungsprognosen, Auswirkungen des
demographischen Wandels, die Veränderung der Erwerbsstruktur,
nicht bezahlte. Dienstleistungen, soziale und berufliche
Mobilität, Arbeitsmarkt, Einkommens- und Vermögensverteilung.
3. Wirtschafts- und Sozialpolitik:
Lernziele:
Einsicht in die österreichische Wirtschaftsordnung.
Verständnis für unterschiedliche wirtschafts- und
sozialpolitische Zielvorstellungen und differente Wege ihrer
Verwirklichung.
Instrumente und Maßnahmen zur Umsetzung konkreter wirtschafts-
und sozialpolitischer Ziele kennen und ihre politische und
ökonomische Effizienz einschätzen.
Die Abhängigkeit des Konsumverhaltens von verschiedenen Faktoren
erfassen und die Grundlagen der Kaufentscheidungen durchleuchten.
Lerninhalte:
Träger, Instrumente und Ziele der Wirtschafts- und
Sozialpolitik, die Praxis der sozialen Marktwirtschaft in
Österreich, Eigentumsverhältnisse im der österreichischen
Wirtschaft, Wirtschaftsverbände und Sozialpartnerschaft,
öffentliche Haushalte und Budgepolitik, Zielkonflikte anhand
konkreter Beispiele aus der Tagespolitik, schichtenspezifisches
Verbrauchsverhalten, Beeinflussung des Konsumverhaltens.
4. Arbeitswelt und Unternehmen anhand konkreter Erfahrungen:
Lernziele:
Einsicht in Funktion, Aufgaben und gesamtwirtschaftlicher
Bedeutung von Betrieben.
Die rechtlichen Rahmenbediengungen der Arbeitswelt erfahren.
Die Auswirkungen technischer Innovation auf der Arbeitswelt
aufzeigen und die Notwendigkeit beruflicher Mobilität erkennen.
Lerninhalte:
Grunddaten einer Bilanz, Bedeutung von Investition, Beispiele
von Unternehmensreformen und rechtliche Rahmenbedingungen für
unternehmerische Tätigkeit, Lohnformen und Sozialleistungen,
Fallbeispiele zum Arbeitsrecht, Interessensvertretung und
Mitbestimmung, der betriebliche Einsatz der Mikroelektronik,
Modelle der beruflichen Weiterbildung.
5. Regionale Disparitäten:
Lernziele:
Regionale Unterschiede der wirtschaftlichen und
demographischen Dynamik und deren Konsequenzen für Raum und
Bevölkerung beobachten und einsetzen.
Erkennen des Agglomerationsprozesses und der sich daraus
ergebenen Folgen.
Verständnis für die Notwendigkeit von räumlichen bzw.
umweltpolitischen Ordnungsmaßnahmen zur Sicherung von Lebens-
und Wirtschaftsraum.
Lerninhalte:
Raumtypen anhand von Beispielen, zentrale Orte und ihre
Bedeutung führten ländlichen Raum, politische, administrative,
Zentralräume und Stadtregionen, Merkmale des stadtnahen und
stadtfernen ländlichen Raumes, kommunalpolitische Probleme
anhand eines konkreten Beispieles, Instrumente und Institutionen
der Raumordnung in Österreich, Nutzungskonflikte anhand
konkreter Beispiele.
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1. Fragen der europäischen Integration
Lernziele:
Integrationsbestrebungen in Europa analysieren.
Bedeutung und Struktur der europäischen Wirtschaftsblöcke
vergleichen.
Die Auswirkungen der europäischen Integration auf Österreich
anhand von Beispielen auf zeigen.
Lernziele:
Wirtschaftliche und politische Motive und Zielsetzungen,
konkurrierende nationale und regionale Interessen, Struktur und
Organisation, Wirtschaftspotential, politische und
wirtschaftliche Bedeutungen von FG und RGW, Beziehungen der
Wirtschaftsblöcke untereinander, Anpassungsprobleme.
2. Fragen des Welthandels
Lernziele:
Handelspolitische Intentionen der Indusdriestaaten in Theorie
und Praxis Vergleichen.
Ziele und Funktionen internationaler Wirtschaftsorganisationen
beschreiben.
Die Mechanismen des internationalen Geld- und Zahlungsverkehrs
kennen.
Bedeutung und Aktivitäten transnationaler Konzerne aufzeigen.
Lerninhalte:
Beispiele für Liberalisierung und Protektionismus,
internationale Wirtschaftsorganisationen, Weltwahrsysteme,
Wechselkurssysteme, Markte und Börsen, internationaler, Beispiel
für einen Beispiel für einen transnationalen Konzern,
gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung.
3. Globale Disparitäten:
Lernziele:
Unterschiedliche Vorstellungen und Wertungen des
Entwicklungsbegriffes diskutieren.
Die Verwendung sozioökonomischer Daten als Indikatoren des
Entwicklungsstandes kritisch überprüfen. Verschiedene
entwicklungstheoretische Ansätze in regionalen Beispielen
überprüfen.
Die Problematik der Entwicklungspolitik durchleuchten.
Lerninhalte:
Leitbilder und Wertvorstellungen für Entwicklung,
Lebensqualität und Entwicklung, Problematik sozioökonomische
Indikatoren, endogene und exogene Ursachen und deren
Verflechtung, Motive, Träger und Instrumente der
Entwicklungspolitik, Zusammenarbeit von Industrie- und
Entwicklungsländer.
Vorstellungen über eine neue Weltwirtschaftsordunung.
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Der Lehrplan sieht für jedes Semester zwei Themen vor. Diese sind in mehrere Einzelthemen gegliedert. Die Reihenfolge kann vom Lehrer in seiner pädagogischen Verantwortung abgeändert und gewichtet werden. Jedem Einzelthema sind Lernziele und Lerninhalte zugeordnet. Die Lernziele umschreiben jene Kenntnisse, Einsichte und Fertigkeiten, die unbedingt zu erreichen sind und die das Basiswissen und die Grundqualifikation darstellen. Die Lerninhalte dienen dem Erreichen der Ziele. Die Auswahl, Reihung, Ergänzung oder ein eventuelles Ersetzen durch neue Inhalte ist vom Lehrer selbst vorzunehmen. Daher sind folgende Kriterien zu beachten:
Das intensive Befassen mit den Inhalten der einzelnen Themen und die Sicherung eines echten Lernprozesses ist dem oberflächlichen Erwerb von Wissensstoff vorzuziehen.
Bei der Konkretisierung des Lernprozesses geht es darum, um welchen Unterrichtsverfahren und Medien geographisch wirtschaftskundliche Sachverhalte, Zusammenhänge und Einsichten dem berufstätigen Studierenden aufgeschlossen werden können.
Dabei soll das Wissen , das sich aus der Berufserfahrung der Studierenden ergibt, mitverwendet werden.
Besonderer Wert ist auf Anwendung ständiger Mitarbeit der Studierenden und auf erhöhte Anschaulichkeit des Unterrichts zu legen. Der Berufstätige Studierende hat nur wenig Zeit für häusliche Vorbereitungen und Übungen.
Die Realbegegnung (Lehrausgang, Exkursion) mit dem Raum (Landschaft) und dem Betrieb (Wirtschaft), die fast ausschließlich nur an Wochenenden und Feiertagen möglich ist, soll motivieren wirken.
Methoden und Auswahl geeigneter Arbeitsbehelfe sind unter Berücksichtigung alters und bildungspezifische Unterschiede der Studierenden zu entwickeln. Modell und Theoriebildung sind als Hilfe der Bewältigung der Informationsfülle zu erkennen.
Der computergestützte Unterricht soll weitere Möglichkeiten der Wissensvermittlung um Geographie und Wirtschaftskundeunterricht aufzeigen.
Querverbindungen:
Querverbindungen lassen sich vor allem zu den im
selben Semester wie Geographie und Wirtschaftskunde
unterrichteten Gegenständen herstellen.
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Gestaltet im Rahmen des
Informatikunterrichts am Kollegium
Petrinum durch: Isidor Granegger und Christian Glocker |
Letzte Aktualisierung: 1.9.1998 | |