Österreichische Lehrpläne

Geographie und Wirtschaftskunde

Lehrpläne des wirtschaftskundlichen Realgymnasiums

 

  Bildungs- und Lehraufgabe    
5.Klasse: Der Mensch in seiner natürlichen und
sozialen Umwelt
9.Schulstufe 2 Wochenstunden
6.Klasse: Ausbreitung industrieller Wirtschaftsformen
und städtischer Lebensweisen
10.Schulstufe 2 Wochenstunden
7.Klasse: Raum, Gesellschaft und Wirtschaft Österreichs 11.Schulstufe 3 Wochenstunden
8.Klasse: Kraftfelder der Weltwirtschaft und Weltpolitik 12.Schulstufe 3 Wochenstunden
  Didaktische Grundsätze - Querverbindungen    

 

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Unterricht in Geographie und Wirtschaftskunde soll zum Erreichen folgender Ziele beitragen, die sowohl fachspezifische als auch fachübergreifende Aspekte enthalten:

Entwicklung der Fähigkeit, erworbenes Wissen und gewonnene Einsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei räumlichen, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen anzuwenden.

Einsicht in das Wirkungsgefüge und die Dynamik des Raumes, der Wirtschaft und der Gesellschaft sowie in die zugrundeliegenden Machtstrukturen vermitteln.

Die räumlichen Gegebenheiten und deren Nutzung sowie die Regelhaftigkeiten menschlichen Verhaltens in Raum, Wirtschaft und Gesellschaft aufzeigen.

Aspekte geschlechtsspezifischer Unterschiede in verschiedenen sozioökonomischen Systemen analysieren.

Verdichtung und Sicherung eines weltweiten topographischen Rasters zur Einordnung raumbezogener Informationen.

Verständnis grundlegender Zusammenhänge in Betriebs-, Volks- und Weltwirtschaftlichen Bereichen sowie Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme.

Die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umwelt im weitesten Sinn für das menschliche Handeln erkennen.

Kenntnis der Probleme des Umweltschutzes aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung technologischer Aspekte.

Wirtschaftspolitik als wesentlichen Bestandteil der Politik erkennen, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemen einschätzen können.

Die Fähigkeit erweitern, die von den Massenmedien verbreiteten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich und die Welt kritisch zu beurteilen.

Erwerb grundlegender Kenntnisse und konkreter Einblicke zum innerbetrieblichen Geschehen.

Einsicht in den Wandel der Produktionsprozesse und Verständnis für Veränderungen der Arbeits- und Berufswelt.

Die Komplexität von Beziehungsgeflechten zwischen Natur- und Humanfaktoren erkennen und zu den Auswirkungen menschlicher Eingriffe Stellung nehmen können.

Landschaften als Lebensräume ökonomisch und ökologisch einschätzen und Interessensgegensätze bei der Nutzung von Räumen, somit auch die Notwendigkeit von Raumordnungsmaßnahmen begründen können.

Weitere zur Verarbeitung geographisch-wirtschaftskundlicher Informationen notwendige Arbeitsmittel und -verfahren kennen und diese vermehrt für die selbständige Informationsauswertung einsetzen können.

Die persönliche Rolle als Konsument kritisch durchleuchten und die volkswirtschaftliche Bedeutung des Konsumverhaltens erkennen.

Raum, Gesellschaft und Wirtschaft auch fächerübergreifend mit benachbarten natur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen betrachten können.

 

Lehrstoff:


5. Klasse: (2 Wochenstunden)

Auseinandersetzung des Menschen mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt

 

1. Die landschaftsökologischen Zonen der Erde

Lernziele:
Wechselbeziehung von Relief, Klima, Boden und Vegetation beispielhaft aufzeigen
Die Verbreitung der natürlichen Landschaftskomponenten (Geofaktoren) analysieren und erklären
Landschaftsökologische Zonen der Erde als natürliche Lebensräume sehen und bewerten

Lerninhalte:
Großformen des Reliefs, Charakterisierung und Verbreitung der landschaftsökologischen Zonen, Erklärung der Temperatur- und Niederschlagsverteilung der Erde, Wechselbeziehung zwischen Boden, Klima, Relief und Vegetation, Klima- und Vegetationszonen der Erde, Modell eines geoökologischen Systems anhand eines Kleinlebensraums.

2. Bevölkerungs- und Gesellschaftsstrukturen, ihre Entwicklungen und Veränderungen

Lernziele:
Die räumliche Verteilung der Erdbevölkerung beschreiben
Die Ursachen, Formen und Folgen demographischer Prozesse erklären
Zusammenhänge zwischen Bevölkerungsentwicklung und gesellschaftlichen Strukturen erklären

Lerninhalte:
Topographische Verteilungsmuster der Weltbevölkerung, Kennziffern demographischer Prozesse, Regelhaftigkeiten und Entwicklungstendenzen der Bevölkerung, Bevölkerungswanderungen an Staatenbeispielen, ethnische und soziale Verschiedenheiten in unterschiedlich entwickelten Saaten, regionale Beispiele zur Bevölkerungsentwicklung bei unterschiedlichen ökonomischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen.

3. Der Mensch und seine wirtschaftlichen Bedürfnisse

Lernziele
Bedürfnisbefriedigung und Güterknappheit als Ursachen wirtschaftlicher Aktivitäten des Menschen erfassen
Technologie und Wirtschaft als Faktoren des Gesellschaftswandels anhand gegenwartsbezogener regionaler Beispiele aufzeigen.

Lerninhalte:
Der Mensch und seine materiellen Bedürfnisse, das ökonomische Prinzip, Wirtschaften als Folge von Knappheiten, Arbeitsteilung und Geldwirtschaften als Kennzeichen volkswirtschaftlicher Entwicklung, der Einsatz von Produktionsfaktoren, technische Veränderungen, die räumlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel bewirken, an Beispielen.

4. Nutzung der natürlichen Ressourcen und ihre Folgen

Lernziele:
Agrarsoziale Strukturen und agrare Nutzungsformen und -zonen der Erde beschreiben und erklären
Vorkommen und Begrenztheit mineralischer und fossiler Rohstoffe erkennen
Die Tragfähigkeit der Erde diskutieren und ihre bestimmenden Faktoren zusammenstellen und gewichten

Lerninhalte:
Soziale und ökonomische Strukturen der Landwirtschaft, Verteilung, Produktion und weltwirtschaftliche Bedeutung wichtiger Rohstoffe, die Ernährungssituation auf der Erde, Tragfähigkeit und quantitative sowie qualitative Ernährungssituation der Erde im Zusammenhang mit dem Entwicklungsstand, Verkehrserschließung, Landschaftsveränderung und Wertwandel von Naturräumen durch den wirtschaftenden Menschen, Nutzung ökologischer Grenzräume und Neulandgewinnung, Entstehung und Auflösung von Landnutzungszonen.

5. Regionale Differenzierung nach kulturellen und sozioökonomischen Merkmalen

Lernziele:
Prägende Kulturfaktoren erkennen
Die Gliederung der Erde nach sozioökonomischen und kulturellen Gesichtspunkten begründen

Lerninhalte:
Die großen Sprachgruppen, die Verbreitung der Weltreligionen, traditionsbestimmte Lebensformen, Gliederung der Erde nach sozioökonomischen Kriterien, Gliederung der Erde unter Einbeziehung kultureller Merkmale.

 


6. Klasse: (2 Wochenstunden)

Ausbreitung industrieller Wirtschaftsformen und städtischer Lebensweisen

1. Prozesse der Industrialisierung

Lernziele:
Die Unterschiede zwischen Modellen und realen Erscheinungsformen von Wirtschaftssystemen
Rahmenbedingungen und Antriebskräfte industrieller Entwicklung an Beispielen darstellen können
Die Ausbreitung der industriellen Entwicklung über die Erde aufzeigen
Das Übergreifen industrieller Denkweisen und Arbeitsformen auf andere Wirtschaftsbereiche erfassen

Lerninhalte:
Komponenten von Wirtschaftssystemen, ökonomische Modellvorstellungen, Konkretisierung an Staatenbeispielen. Soziale, politische und wirtschaftliche Voraussetzungen und Interessen, das räumliche Potential, externe Bedingungen, alte und neue Industrieregionen der Erde, Industrialisierungsgrad und materieller Lebensstandard, Auswirkungen von Kapitaleinsatz, Massenproduktion, Formen der Rationalisierung und der Automation, Spezialisierung, produktionsbezogene Dienstleistungen, Konzentrationserscheinungen und Marktstrategien auf dem sekundären und tertiären Sektor der Wirtschaft.

2. Industrielle Organisations- und Produktionsformen

Lernziele:
Den Betrieb als Stätte der Leistungserstellung erfassen
Standortentscheidungen untersuchen
Innerbetriebliche Organisationsformen kennenlernen
Konzentrationsprozesse in verschiedenen Wirtschaftssystemen verfolgen lernen

Lerninhalte:
Unternehmerische Grundentscheidungen und ihre Faktoren: Forschung und Entwicklung, Produkt, Produktionsprozeß, Absatzmarkt, Finanzierung und Investition. Marketing, Unternehmensführung, Materialwirtschaft, Bilanz. Der Betriebsstandort als Objekt wirtschaftlicher und politischer Überlegungen, die räumlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Standortentscheidungen. Ursachen, Formen und Auswirkungen von Konzentrationsprozessen.

3. Industrie und Umwelt

Lernziele:
Einsicht gewinnen in die Spannungsverhältnisse zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen
Die Notwendigkeit internationaler umweltpolitischer Maßnahmen als folge der fortschreitenden technologisch-wirtschaftlichen Entwicklung verstehen

Lerninhalte:
Aktuelle Fallstudie von Umweltproblemen, die sich überregional auswirken.

4. Die Stadt als Ausdruck wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen

Lernziele:
Den weltweiten Vorgang der Verstädterung in seinen Ursachen, Abläufen und Auswirkungen beschreiben und seine unterschiedlichen Ausprägungen erläutern
Struktur und funktionale Gliederung von Städten in verschiedenen Kulturkreisen vergleichen
Die gegenwärtige Stadt als Problemgebiet erfassen

Lerninhalte:
Der Verstädterungsprozeß in einzelnen Regionen der Erde, Push- und Pullfaktoren der Verstädterung, Satellitenstädte in Entwicklungsländern.
Die Stadt als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt. Städtische Funktionen als Ausdruck wirtschaftlicher, sozialer und gesellschaftlicher Strukturen und Entwicklungen. Stadtbilder. gewachsene und geplante Städte. Ökologische und soziale Umweltprobleme einer Großstadt. Stadt-Umland-Beziehungen

5. Regionale Disparitäten

Lernziele:
Räumliche Differenzierungen in Aktiv- und Passivräume aufzeigen

Lerninhalte:
Beispiele aus verschiedenen Regionen der Erde, Kriterien der Abgrenzung, Mechanismen, die zur Herausbildung von Aktiv- und Passivräumen führen.

 


7. Klasse: (3 Wochenstunden)

Raum, Gesellschaft und Wirtschaft Österreichs

1. Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme

Lernziele:
Die Leistungen der österreichischen Volkswirtschaft und deren Ergebnisse im internationalen Vergleich anhand wesentlicher ökonomischer Daten erkennen und analysieren
Die Strukturmerkmale der österreichischen Wirtschaft und deren Veränderungen erfassen
Die außenwirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs in ihrer Bedeutung für die Gesamtwirtschaft erkennen und beurteilen
Die Bedeutung des privaten und öffentlichen Konsums als wichtigen Wirtschaftsfaktor beweisen.

Lerninhalte:
Volkswirtschaftliche Kennzahlen und Strukturdaten, volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, sektorale Gliederung der Wirtschaft, die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs, Handels- und Kapitalverflechtungen mit dem Ausland, Zahlungsbilanz, Österreichs Stellung in der Wirtschaft. Die Bedeutung des österreichischen Binnenmarktes, Konsum und Konjunkturentwicklung.

2. Demographische und gesellschaftliche Entwicklungen

Lernziele:
Kenntnis charakteristischer demographischer Strukturen und Prozesse
Ursachen und Auswirkungen des sozioökonomischen Strukturwandels der Gegenwart analysieren

Lerninhalte:
Struktur, Entwicklung und Verteilung der österreichischen Bevölkerung, Bevölkerungsprognosen, Auswirkungen des demographischen Wandels, die Veränderung der Erwerbsstrucktur, nicht bezahlte Dienstleistungen, soziale und berufliche Mobilität, Arbeitsmarkt, Einkommens - und Vermögensverteilung.

3. Wirtschafts- und Sozialprobleme

Lernziele:
Einsicht in die österreichische Wirtschaftsordnung
Verständnis für unterschiedliche wirtschafts- und sozialpolitische Zielvorstellungen und differente Wege ihrer Verwirklichung
Instrumente und Maßnahmen zur Umsetzung konkreter wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele kennen und deren politische und ökonomische Effizienz einschätzen
Die Abhängigkeit des Konsumverhaltens von verschiedenen Faktoren erfassen und die Grundlagen der Kaufentscheidungen durchleuchten
Die Mechanismen des Geld- und Kapitalmarktes und des Zahlungsverkehrs kennen und ihre Bedeutung für den wirtschaftlichen Alltag einschätzen lernen.
Die wesentlichsten Formen der Steuern und Abgaben erfassen und die Folgewirkungen steuerpolitischer Maßnahmen beurteilen.
Das soziale Netz als Instrument des Wohlfahrtsstaates zur Schaffung sozialer Gerechtigkeit kennen und sozialpolitische Maßnahmen als Teil der Gesellschaftspolitik verstehen.
Konsumentenschutzmaßnahmen kennen sowie Verbrauerinteressen privat und öffentlich vertreten.

Lerninhalte:
Träger, Instrumente und Ziele der Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Praxis der sozialen Marktwirtschaft in Österreich, Eigentumsverhältnisse in der österreichischen Wirtschaft, Wirtschaftsverbände und Sozialpartnerschaft, öffentliche Haushalte und Budgetpolitik, Zielkonflikte anhand konkreter Beispiele aus der Tagespolitik, schichtenspezifisches Verbraucherverhalten, Beeinflussung des Konsumverhaltens.
Geldschöpfung, Geldarten, Formen des Zahlungsverkehrs anhand praktischer Beispiele, Funktionen und Arten der Kreditinstitute, Kapitalmarkt, Wertpapiere an Börsen, Versicherungswirtschaft, Arten der Steuern, praktische Hinweise zur Lohn- und Einkommenssteuerpflicht, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der Steuerpolitik, Grundriß der Sozialversicherung und anderer sozialer Einrichtungen, Konsumentenschutzgesetz und Produkthaftung an Fallbeispielen.

4. Arbeitswelt und Unternehmen anhand von Betriebserkundungen

Lernziele:
Einsicht in Funktion, Aufgaben und gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Betrieben
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Arbeitswelt erfahren
Die Auswirkungen technischer Innovation auf die Arbeitswelt aufzeigen und die Notwendigkeit beruflicher Mobilität erkennen
Wesentliche Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens kennen und seine Rolle für unternehmerische Entscheidungen abschätzen.
Die Stellung eines Unternehmens in seinen Marktbeziehungen kennenlernen und die Bedeutung von Marktpflege und Marktbeobachtung verstehen.
Einblicke in die Formen der Unternehmensführung und Fragen der Arbeitsorganisation gewinnen.

Lerninhalte:
Grunddaten einer Bilanz, Bedeutung von Investitionen , Beispiele von Unternehmensformen und rechtlichen Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeit, Lohnformen und Sozialleistungen, Fallbeispiele zum Arbeitsrecht, Interessenverteilung und Mitbestimmung, der betriebliche Einsatz der Mikroelektronik, Modelle der beruflichen Weiterbildung.
Finanzierungsformen, Investitionsformen, Kostenrechnung, Rentabilität, Erfolgsrechnung, Marktformen, Einkaufs- und Absatzmarkt, Marktforschung, Markterschließung, Vertriebsformen, Produktpolitik, Exportorientierung, Handelsgepflogenheiten, Marketing, Führungsstile, inner- und außerbetriebliche, Organisationtechnische und organisatorische, Innovationen anhand konkreter Beispiele.

5. Regionale Disparitäten

Lernziele
Die unterschiedlichen naturräumlichen Voraussetzungen österreichischer Landschaften für die ökonomischen Tätigkeiten erkennen
Regionale Unterschiede der wirtschaftlichen und demographischen Dynamik und ihre Konsequenzen für Raum und Bevölkerung beobachten und einschätzen
Erkennen des Agglomerationsprozesses und der sich daraus ergebenden Folgen
Verständnis für die Notwendigkeit von räumlichen Ordnungsmaßnahmen zur Sicherung von Lebens- und Wirtschaftsraum

Lerninhalte:
Raumtypen anhand von Beispielen, zentrale Orte und ihre Bedeutung für den ländlichen Raum, politische, administrative, wirtschaftsräumliche und naturräumliche Gliederung, Zentralräume und Stadtregionen, Merkmale des stadtfernen ländlichen Raumes, Funktionswandel eines ausgewählten Raumes, kommunalpolitische Probleme anhand eines konkreten Beispiels, Instrumente und Institutionen der Raumordnung in Österreich.

6. Ökologie- und Umweltprobleme

Lernziele:
Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen als Ursachen ökologischer Probleme erkennen
Fähigkeiten zur verantwortungsvollen Mitgestaltung des Lebensraumes erwerben
Maßnahmen zur Pflege von Siedlungs- und Landschaftsbild beurteilen.
Zusammenhänge zwischen Konsumverhalten und Umweltbeeinträchtigungen an Beispielen erkennen.

Lerninhalte:
Nutzungskonflikte anhand konkreter Beispiele; Instrumente der Umweltpolitik, Möglichkeiten der persönlichen Mitwirkung bei umweltpolitischen Maßnahmen, Landschaftsschutz, Dorferneuerung, Stadtsanierung. Massenkonsum, Versorgung, Entsorgung, Freizeitverhalten und Raumbedarf.

7. Berufe und Berufswahl

Lernziele:
Arbeitsplatzsituation der realen Berufswelt erfahren.
Qualifikation und Leistung in verschiedenen Berufen kennenlernen.
Berufsbilder im Zusammenhang mit dem Praktikum analysieren.

Lerninhalte:
Arbeitsplatzbedingungen, menschliche und berufliche Erfordernisse.

 


8. Klasse: (3 Wochenstunden)

Kraftfelder der Weltwirtschaft und Weltpolitik

1. Fragen der europäischen Integration

Lernziele:
Integrationsbestrebungen in Europa analysieren
Bedeutung und Struktur der europäischen Wirtschaftsblöcke vergleichen
Die Auswirkungen der europäischen Integration auf Österreich anhand von Beispielen aufzeigen
Wirtschaftliche Disparitäten innerhalb der EG analysieren.
Auswirkungen der Europäischen Integration auf das persönliche Umfeld des Schülers.

Lerninhalte:
Wirtschaftliche und politische Motive und Zielsetzungen, konkurrierende nationale und regionale Interessen, Struktur und Organisation, Wirtschaftspotential, politische und wirtschaftliche Bedeutung von EG und RGW, Beziehungen der Wirtschaftsblöcke untereinander, Anpassungsprobleme.
Strukturschwache und strukturstarke Regionen, regionale Förderungsmaßnahmen, Arbeitsplatzwahl und Berufschancen, Konsequenzen für den persönlichen Konsum.

2. Fragen des Welthandels

Lernziele:
Handelspolitische Intentionen der Industriestaaten in Theorie und Praxis vergleichen
Ziele und Funktionen internationaler Wirtschaftsorganisationen beschreiben
Die Mechanismen des internationalen Geld- und Zahlungsverkehrs kennen
Bedeutung und Aktivitäten transnationaler Konzerne aufzeigen
Ziele und Funktion internationaler Handelsabkommen beschreiben

Lerninhalte:
Beispiele für Liberalisierung und Protektionismus, internationale Wirtschaftsorganisationen; Weltwährungssysteme, Wechselkurssysteme, Märkte und Börsen, internationale Arbeitsteilung und Konzentrationen, Beispiel für einen transnationalen Konzern, gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung, Zollabkommen, Warenabkommen, Zahlungsmodalitäten.

3. Wahrnehmung von Völkern und Staaten

Lernziele:
Erkennen, wie unterschiedliche Vorstellungen über Völker, Länder und Orte zustande kommen
Untersuchen, wie verschiedene Gesellschaften, Nationen und Gruppen, ihr Land und dessen Probleme sehen. Eine Urlaubsreise planen.

Lerninhalte:
Unterschiedliche Informationsquellen, schichtspezifische, gesteuerte oder zufällige Wahrnehmung, unterschiedliche Wertvorstellungen, gegenseitige Wahrnehmung von Nachbarstaaten, Länderimages und Feindbilder.

4. Globale Disparitäten

Lernziele:
Unterschiedliche Vorstellungen und Wertungen des Entwicklungsbegriffes diskutieren
Die Verwendung sozioökonomischer Daten als Indikatoren des Entwicklungsstandes kritisch überprüfen
Verschiedene entwicklungstheoretische Ansätze in regionalen Beispielen überprüfen
Die Problematik der Entwicklungspolitik durchleuchten

Lerninhalte:
Leitbilder und Wertvorstellungen für Entwicklung, Lebensqualität und Entwicklung, Problematik sozioökonomischer Indikatoren, endogene und exogene Ursachen und deren Verflechtung, Motive, Träger und Instrumente der Entwicklungspolitik, Zusammenarbeit von Industrie- und Entwicklungsländern, Vorstellungen über eine neue Weltwirtschaftsordnung.

 


Didaktische Grundsätze

Der Lehrplan sieht für jede Klasse ein Jahresthema vor. Dieses ist in mehrere Einzelthemen gegliedert. Die Reihenfolge der Einzelthemen kann vom Lehrer abgeändert werden. Jedem Einzelthema sind Lernziele und Lerninhalte zugeordnet. Die Lernziele umschreiben jene Kenntnisse, Einsichten und Fertigkeiten, die unbedingt zu erreichen sind und die das Basiswissen und die Grundqualifikationen darstellen

Die Lerninhalte dienen dem Erreichen der Ziele. Die Auswahl, Reihung, Ergänzung oder ein eventuelles Ersetzen durch neue Inhalte ist vom Lehrer selbst vorzunehmen. Dabei sind folgende Kriterien zu beachten:
- die Schüler- und Klassensituation
- der aktuelle Bezug
- die exemplarische Bedeutung
- die Transfermöglichkeit
- die fachübergreifenden Aspekte
- die Unterrichtsprinzipien

Das intensive Befassen mit den Inhalten der einzelnen Themen und die Sicherung eines echten Lernprozesses sind dem oberflächlichen Erwerb von Wissensstoff vorzuziehen.

Bei der Konkretisierung des Lernprozesses geht es darum, mit welchem Unterrichtsverfahren und Medien geographisch-wirtschatskundliche Sachverhalte, Zusammenhänge und Einsichten für die Schüler aufgeschlossen werden können.

In der Oberstufe werden höhere Anforderungen an die Orientierung und Selbständigkeit gestellt als in der Unterstufe. Es soll in jeder Klasse Unterrichtseinheiten geben, in denen die Schüler durch die unmittelbareAuseinandersetzung mit der Realität lernen.

Die Realbewegung (Lehrausgang, Exkursion) mit dem Raum (Landschaft) und dem Betrieb (Wirtschaft) in Form von aktivem Erkunden wie Beobachten, Sammeln, Protokollieren, Zeichnen, Fotografieren u. a. ist motivierend. Die dadurch gewonnenen Sachkenntnisse sollen aber auch eine Hilfestellung für selbständiges und verantwortungsbewußtes Handeln und Mitgestalten ermöglichen.

Im Unterricht soll die Aktivität des Lernenden im Vordergrund stehen. Daher sind verstärkte Unterrichtsverfahren einzusetzen, die zu eigenständiger und kritischer Informationsverarbeitung führen.

Methoden zur Aneignung neuen Wissens und Könnens sind zu entwickeln. Das selbständige Erkennen von Problemen und die Selbstfindung von Wegen zu ihrer Lösung sind zu üben. Modell- und Theoriebildung sind als Hilfe bei der Bewältigung der Informationsfülle zu erkennen. Daher kommt Fallstudien und, projektartigen Unterrichtsverfahren bzw. fächerübergreifenden Projekten und didaktischen Spielen in jeder Klasse besondere Bedeutung zu.

Der computergestützte Unterricht bietet Möglichkeiten, die in Informatik erworbenen Grundfertigkeiten fachbezogen einzusetzen und zu erweitern.

  


Querverbindungen:

Religion:
Einsicht in den Zusammenhang zwischen Kulturfaktoren und der Sozial- und Wirtschaftsstruktur. Wechselwirkung von Lebensraum, Religion, Wirtschaft und Politik. Gliederung der Erde nach kulturellen Gesichtspunkten.

Deutsch:
Verbale Auflösung von Statistiken und Graphiken. Medienanalyse zum aktuellen Zeitgeschehen. Textverwertung. Werbung- und Verbrauchererziehung.

Lebende Fremdsprachen:
Benützen fremdsprachiger Texte und Informationen. Politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gegenwartsprobleme. Landeskunde.

Geschichte und Sozialkunde:
Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel . Grundziele der Wirtschaftspolitik. Darstellung politischer und wirtschaftlicher raumgebundener Vorgänge . Bevölkerungsentwicklung und gesellschaftliche Strukturen. Ausbreitung der industriellen Entwicklung. Merkmale und Probleme der Entwicklungsländer. Entwicklung des Arbeits- und Sozialrechts in Österreich. Kraftfelder der Weltwirtschaft und Weltpolitik.

Mathematik:
Berechnung, Darstellung und Interpretation von Sachverhalten. Bearbeiten von Themen aus den Bereichen Geldwesen und Wirtschaft.

Biologie und Umweltkunde:
Umweltbeobachtung. Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie. Probleme der Welternährung. Landschaftspflege und Naturschutz. Formen der Landschaft, Ökosysteme. Rassenkonflikte und ethische Probleme. Landschaftsökologischer Zonen.

Chemie:
Nutzung natürlicher Ressourcen. Verteilung und Produktion weltwirtschaftlich wichtiger Rohstoffe. Fragen des Energiehaushalts. Umweltprobleme und Umweltbelastungen durch den wirtschaftenden Menschen.

Physik:
Technologie und Gesellschaft. Energieprobleme Österreichs, Energiewirtschaft und Energiepolitik.

Psychologie und Philosophie:
Soziale Strukturen Meinungsbildung und Manipulation. Zusammenhänge von Wert, Norm und Lebensformen. Verantwortung gegenüber Mitwelt und Umwelt. Beruf und Wirtschaft.

Musikerziehung:
Musik und Tanz in Landschaft und Kultur.

Bildnerische Erziehung:
Die Bedeutung von Umweltwahrnehmung und -bewertung für das menschliche Handeln. Raumbetrachtung und Raumerleben im städtischen bzw. im ländlichen Raum. Notwendigkeit aktiver Raumgestaltung. Landschaftsschutz und Ortsbildpflege.

Darstellende Geometrie:
Darstellung der Erde oder von Ausschnitten der Erdoberfläche. Abbildungsverfahren für geographische und wirtschaftliche Zwecke.

Haushaltsökonomie und Ernährung:
Lebensmittelproduktion. Konsumverhalten, Marktsituation. Weltwirtschaft und Welternährung. Räumliches Sozialverhalten, wohnen, Haushalt. Arbeitsorganisation.

 

Bildungs- und Lehraufgabe
5.Klasse 6.Klasse 7.Klasse 8.Klasse
Didaktische Grundsätze - Querverbindungen

Gestaltet im Rahmen des Informatikunterrichts am Kollegium Petrinum durch:
Gerald Reindl
Überarbeitet von:
Wolfgang Dehmer


Letzte Aktualisierung: 1.9.1998