Android für den PC: Remix OS

Bild: Jide

Der chinesische Hersteller Jide hat eine Beta-Version des Betriebssystems "Remix OS" veröffentlicht. Dieses beruht auf Android, ist aber darauf ausgelegt, am PC mit Maus und Tastatur bedient zu werden. Auf Wunsch startet es auch von einem USB-Stick.

Gleich vorwegschicken möchten wir den Hinweis, dass es sich um eine Beta-Version handelt. Will man das System ausprobieren, ist man also sicherlich noch mit dem einen oder anderen Bug konfrontiert und man sollte keinesfalls gleich sein gesamtes EDV-Leben darauf umstellen.

Werdegang

Bereits seit einigen Jahren wird an einer Portierung von Android auf den PC gearbeitet. Leidlich bekannt wurde dabei das Projekt Android-x86, welches noch auf Android 4.4 beruhte und Anfang 2016 verlautbaren ließ, dass eine Partnerschaft mit Jide eingegangen wird. Daraus entstand jetzt Remix OS, welches mittlerweile auch schon Android 5.1.1 verwendet. Die Oberfläche wurde auch entsprechend angepasst, um sie mit Maus und Tastatur komfortabel bedienbar zu machen. Bei Apps, die sich nur per Multitouch bedienen lassen, kommt es aber natürlich zu großen Problemen.

Dual-Boot

Will man das Betriebssystem am eigenen Rechner installieren, bietet sich die Möglichkeit an, mittels Windows Starter bzw. GRUB ein Dual-Boot-System aufzusetzen. Dabei wird auf eine Veränderung des Dateisystems glücklicherweise verzichtet. Die Android-Files werden einfach als große Image-Dateien im normalen Dateisystem abgelegt. Die Größe ist dabei auf 8 GB begrenzt, eine Möglichkeit, dies zu ändern, gibt es leider noch nicht. Will man Remix OS als mobiles Betriebssystem zum Mitnehmen in der Hosentasche verwenden, lässt es sich auch problemlos am USB-Stick installieren. Dem Beta-Status ist wohl auch geschuldet, dass das System noch nicht auf allen Rechnern läuft. Ein Blick auf die genauen Spezifikationen lohnt sich also mit Sicherheit. Das Schöne ist auf jeden Fall: je älter die Hardware, desto wahrscheinlicher ist es, dass Remix OS läuft.

Die Optik

Hat man Remix OS installiert, ist man anfangs sehr überrascht. Rein optisch ist nicht viel von einem Handy- oder Tablet-System über. Das Design folgt dabei mit Nachdruck dem Anwendungsbereich als Desktop-System. Apps werden beispielsweise immer in Fenstern geöffnet, statt wie am Smartphone üblich im Vollbild-Modus. Um generell das System voll ausnützen zu können, wird man auch hier übrigens nicht darum herumkommen, sich ein wenig mit der Shell auseinanderzusetzen. Für manche Sachen gibt es einfach keine GUI, da hilft es nur, Befehle einzutippen.

Fazit

Android als mobiles Betriebssystem auch für den PC zu verwenden, ist eine durchaus interessante Idee. Wer weiß - vielleicht springen jetzt auch noch mehr Developer auf diesen Zug auf, was die Entwicklung sicher vorantreiben würde. Mit den Kinderkrankheiten muss man natürlich umgehen können - das ist allerdings bei beinahe allen Beta-Versionen von Betriebssystemen der Fall ...

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