Crystal Disk Info

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Selbst wenn man zu den geschätzten 0.0005 Promille der Computeruser gehört, die laufend Backups ihrer Daten und Images der Systempartition erstellen - ein Festplattendefekt ist immer ungut. Was viele nicht wissen: oft kündigt er sich vorher an!

Seit Ende der 1990iger-Jahre verfügen Festplatten über die sogenannte S.M.A.R.T.-Überwachung (heißt so viel wie "Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technologie"). Dabei wird die Platte intern auf Unregelmäßigkeiten überwacht und kann von verschiedenen Programmen von außen abgefragt werden. Dabei erfährt man dann nicht nur Dinge wie die Firmware-Version, die Seriennummer und den Übertragungsmodus. Man kann auch feststellen, wie oft die Platte gestartet wurde, wie viel Umdrehungen pro Minute sie macht oder auch, wie viel Betriebsstunden sie auf dem Buckel hat.

Eines der Programme, mit welchen man diese Daten auslesen kann, heißt "Crystal Disk Info" und ist kostenlos verfügbar. Das Programm zeigt dabei wichtige Indikatoren der Festplatte an und gibt zugleich an, ob die Werte innerhalb der Toleranzgrenze liegen. Der Screenshot zeigt beispielsweise, dass der Wert der "Wiederzugewiesenen Sektoren" bei der untersuchten Festplatte deutlich über dem Grenzwert liegt. Alle anderen Indikatoren hingegen sind in Ordnung.

Ein problematischer Wert wurde gefunden

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass man diese Werte immer richtig interpretieren muss. Zum einen ist es so, dass S.M.A.R.T. keine allgemein gültigen Standardwerte definiert, sondern jeder Festplattenhersteller selber angeben kann, was ein Problem darstellt und was nicht. Nimmt man beispielsweise den problematischen Wert aus dem Screenshot, heißt das nicht zwingend, dass die Festplatte kurz vor dem Exodus steht. Wenn sich dieser Wert im Laufe der fast 2.600 Stunden hin und wieder mal erhöht, ist das kein eindeutiges Alarmsignal. Geht es aber innerhalb kurzer Zeit sprunghaft hoch, ist Vorsicht angebracht.

Allgemein kann man also sagen, dass die S.M.A.R.T.-Daten eine hilfreiche Unterstützung sein können. Im Ernstfall ist es aber angebracht, zum einen die Weiten des Internets zu befragen, wenn es um die Deutung der Daten geht. Durch eine zyklische Abfrage und einen Vergleich der Daten lassen sich aber durchaus hilfreiche Voraussagen über die Sicherheit der Platte und somit meiner Daten machen. Gibt ein Tool wie Crystal Disk Info irgendwann mal nur noch gelbe und rote Signale aus, sollte man sich vielleicht doch um ein Backup und eine Ersatzplatte kümmern ...