Das kleinste Video der Welt

Ein Forscherteam von IBM ist auf der Suche nach Speicherlösungen auf atomarer Ebene. Um das Ganze etwas plastischer zu machen, wird so nebenbei der kleinste Film der Welt gedreht. Vergessen Sie also IMAX und 4K-Videos - small is beautiful.

Die erste magnetische Festplatte der Welt wurde von IBM gebaut. Sie bestand aus großen Trommeln voller Magnetplatten, hunderte Kilo schwer und mit einer Kapazität von fünf bis zehn Megabyte. Seither werden Festplatten in Sachen Speicher immer größer, in Sachen Maße immer kleiner. Das Ende dieser Linie ist schlussendlich die Speicherung von Information auf atomarer Ebene, an welcher IBM bereits zu forschen begonnen hat. Hier der Versuch, das alles in Zahlen auszudrücken: um auf einer handelsüblichen Festplatte eine Informationseinheit (also ein Bit) zu speichern, braucht man knapp eine Million Atome. Für ein Byte sind dass dann schon acht Millionen. IBM schafft es mittlerweile, diese Informationseinheit mit nur 12 Atomen zu speichern. Dadurch erhöht sich die Speicherkapazität eines Mediums um das 80-Tausendfache!

Um dieser Forschungsarbeit auch ein etwas ansehnlicheres (und zugegeben medienwirsames) Gesicht zu verleihen, wurde jetzt auch der kleinste Film der Welt gedreht. Das Filmset war gerade einmal 45 mal 25 Nanometer groß. So sieht das dann aus: Link auf Youtube

Die Bildpunkte, mit denen die Figur und der Ball dargestellt werden, sind einzelne Kohlenmonoxid-Atome. Für das Auge sichtbar werden diese mithilfe eines Rastertunnelmikroskops. Das Mikroskop ist zwei Tonnen schwer, vergrößert um den Faktor 100 Millionen und wird bei -268 Grad Celsius betrieben. Bei dieser Temperatur halten durch die verhinderte Brownsche Bewegung die Atome endlich still. Auf dem Filmset (einer Kupferplatte) wird eine winzige Nadel einen Nanometer über die Oberfläche bewegt und kann dabei die einzelnen Atome aufnehmen und verschieben. So wird schlussendlich aus der Grundlagenforschung in Sachen Speichermedien der kleinste Film der Welt ...