Digital Attack Map von Google

Bild: www.digitalattackmap.com

DDoS-Attacken sind eine der größten und weitest verbreiteten Angriffsarten im Internet. Google bietet eine interaktive Karte an, auf der man eine Übersicht über die weltweiten DDoS-Attacken bekommt.

Was ist DDoS

DDoS steht für "Distributet Denial of Service". Im Prinzip geht es um Folgendes: Ein jeder Server bzw. jeder Computer kann nur eine begrenzte Anzahl an aktiven Internetverbindungen aufrecht erhalten. Sobald diese Maximalanzahl erreicht ist, scheint er für alle zusätzlichen Anfrager aus dem Internet als unerreichbar auf. Angreifer versuchen also, möglichst viele Computer auf der ganzen Welt mittels Viren oder Trojanern unter ihre Kontrolle zu bringen, um dann mit diesen "Zombie-Computern" unzählige Anfragen an ihr "Ziel" zu schicken und dieses lahmzulegen. Was das bringt? Ganz einfach: Man kann beispielsweise ein Unternehmen erpressen. Nach dem Motto: "Entweder ihr bezahlt uns eine gewisse Summe, oder wir sorgen dafür, dass eure Homepage für keinen User auf der Welt mehr erreichbar ist." Oder man versucht damit, Webseiten stillzulegen, die einem ideologisch nicht ins eigene System passen. Oder Webseiten, die von Demonstranten für Dinge wie den "arabischen Frühling" zur Koordinierung verwendet werden. Die "Gründe" für solche Attacken sind also mannigfaltig. Mittlerweile muss man sich nicht mal mehr selbst um die Attacken kümmern, denn diese kann man im Internet kaufen, wie jede andere Dienstleistung auch. Der Preis, um eine Homepage für eine Woche zu attackieren: etwa 150 US-Dollar!!!

Digital Attack Map von Google

DDoS-Attacken sind mittlerweile so häufig und gleichzeitig von außen so präzise zu identifizieren, dass Google eine eigene Homepage eingerichtet hat, auf der die weltweiten DDoS-Attacken angezeigt werden. Dabei wird auch gezeigt, ob die Attacken zwischen zwei Ländern (mittels Bogen und Punkt-Animation in die entsprechende Richtung) oder nur landesintern stattfanden (ein gepunkteter Kreis) oder ob die Herkunft nicht genau identifiziert werden konnte. Diese lassen sich mehr als zwei Jahre in die Vergangenheit anzeigen und es ist wirklich beeindruckend und erschreckend, wie gut sich geo- und lokalpolitische Ereignisse mit solchen DDoS-Attacken verbinden lassen.

Beispiel Israel und Palästina

Am 3. Juli 2014 kam es beispielsweise zu außergewöhnlich vielen DDoS-Angriffen, die sich auf israelisches und palästinensische Gebiet bezogen.

Bild: www.digitalattackmap.com

Beispiel USA

Riesige landesinterne DDoS-Attacke in den USA am 26. Dezember 2013

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Beispiel Thailand

Während der Proteste in Thailand am 3. Dezember 2013 kam es zu massiven, landesinternen DDoS-Attacken

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Man sieht also: DDoS-Attacken sind ein massives Problem in unserer vernetzten Welt. Natürlich wird immer wieder und nachhaltig daran gearbeitet, solche Attacken möglichst schwierig zu machen (z.B. durch verteilte Server-Infrastrukturen) - nur kann sich das halt nicht jedes Unternehmen oder jeder Website-Betreiber leisten. Alles in allem bietet Google hier also einen höchst interessanten Informationsdienst an.

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