Windows-Programme unter Linux mit WINE

Quelle: www.winehq.org

Schon seit Mitte der 90er-Jahre gibt es das Projekt WINE. Mithilfe dieser Software kann man Windows-Programme auch unter Linux laufen lassen. Die Liste der unterstützen Programme wächst dabei ständig an.

Programme dieser Art nennt man normalerweise "Emulator". Der Name WINE steht allerdings für "Wine Is Not an Emulator", also "Wine ist kein Emulator". Das Ziel von WINE ist nämlich vielmehr, die Programmbibliotheken und APIs von Windows auch unter Linux bereitzustellen, anstatt diese zu emulieren. So werden die Systemaufrufe der Windows-Programme an den Kernel des "Wirts-Betriebssystems" (zB Linux, Unix) weitergeleitet, sowie über das X-Windows-System dargestellt. Dadurch entstehen bei Standardprogrammen nur kaum wahrnehmbare Geschwindigkeitseinbußen. Etwas heikler ist das Ganze bei spezieller Software wie 3D-Programmen oder Spielen. Aber auch hier wird die Unterstützung laufend besser.

Die Liste der lauffähigen Programme beinhaltet viele Titel, die man aus der täglichen Windows-Welt kennt. Adobe Photoshop, Microsoft Office, AutoCAD, das .NET-Framework oder das 3D Studio Max werden genauso unterstützt, wie immer mehr Spiele (zB MS Flight Simulator X) oder auch Apples iTunes.

So wie die meisten Projekte aus der Software-Community wird natürlich auch WINE ständig weiterentwickelt. Der Quellcode besteht aktuell aus mehr als zwei Millionen Zeilen, weltweit beteiligen sich mehr als 1.000 Programmierer an dem Projekt.

Der umgekehrte Weg
In die andere Richtung geht es übrigens auch. Möchte man Linux-Programme unter Windows zum Laufen bringen, braucht man das kleine aber feine Programm "Cygwin".