Wie komplex sind Ihre Aufgabenstellungen?

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Tanja Westfall-Greiter, NMS Entwicklungsbegleiterin, hielt in St. Johann im Pongau den Workshop zum Komplexitätsgrad von Aufgaben und Leistungen. Im Prüfungs- und Schulwesen wird zunehmend das "Depths of Knowledge"-Modell (Tiefe des Wissens) von Norman Webb verwendet.

Das Modell von Norman Webb (1997) gliedert sich in vier Bereiche:

  1. Erinnern: Fakten, Informationen, Begriffe, einfache Verfahren
  2. Fertigkeiten/Schlüsselkonzepte: Informationen bzw. Schlüsselkonzepte anwenden
  3. Strategisches Denken: Verschiedene Lösungswege erarbeiten und begründen, höherer Abstraktionsgrad
  4. Erweitertes Denken: Lösungsstrategie aus vielen möglichen entwickeln und anwenden

"Depths of Knowledge" von Norman Webb (1997)

Die 4 Komplexitätsbereiche

Das "Depths of Knowledge"-Modell soll jene Lernprozesse ermöglichen, die mit den Bildungsstandards Hand in Hand gehen. Formen der Beurteilung können beispielsweise die 4.0-Skalen oder Beurteilungskriterienkataloge sein.

Schwierigkeit vs. Komplexität

Wichtig ist die Unterscheidung von Schwierigkeit und Komplexität, das Modell von Webb orientiert sich an zweiterem. Die mathematischen Additionsaufgaben 1+1 und 23423423,4545 + 342342,32 haben den gleichen Komplexitätsgrad (I) aber einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Komplexere Aufgaben helfen Kindern, ihre kognitiven Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Die komplexe Leistung kann aber nur dann erbracht werden, wenn sie die Aufgabe erfordert - hier sind die Lehrenden gefragt.