miniKIM 2012: Der Medienalltag von Kleinkindern

iStock/Thinkstock
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Im Alltag von zwei- bis fünfjährigen Kindern spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-)Bücher eine wichtige Rolle.

Das sind die brandneuen Ergebnisse der deutschen Studie miniKIM 2012 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, bei der erstmals die Mediennutzung im Vorschul- und Kindergartenalter näher betrachtet wurde. Dabei wurden 632 Haupterzieher zum Medienverhalten ihrer Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren befragt.

Fast die Hälfte der Kinder in dieser Altersgruppe (47 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern. 45 % beschäftigen sich (fast) jeden Tag mit einem Buch.
Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.

30 Minuten Fernsehen am Tag bei den 2 bis 3-Jährigen

Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren sehen durchschnittlich 30 Minuten am Tag fern, die Vier- bis Fünfjährigen kommen bereits auf 55 Minuten
pro Tag. Unabhängig davon bleibt die Zeit, in der sich die Kinder mit Büchern beschäftigen, aber in beiden Altersgruppen konstant (26 Minuten pro Tag).

"Unser Sandmännchen" ist beliebteste TV-Sendung

Die liebste Fernsendung der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren ist nach Angaben der Haupterzieher „Unser Sandmännchen“. Mit großem Abstand folgen „Die Sendung mit der Maus“, „Bob der Baumeister“, „Jim Knopf“ und „SpongeBob“.

"Wimmelbücher und Tierbücher" sehr beliebt

Zu den Lieblingsbüchern der Zwei- bis Fünfjährigen zählen Tierbücher im Allgemeinen und "Wimmelbücher". Nach Einschätzung der Eltern ist vor allem das Buch ein wichtiges Medium, das die Fantasie von Kindern fördert. Außerdem denkt der Großteil der Haupterzieher, dass Kinder durch Bücher lernen und diese ein wichtiger Faktor für den späteren Schulerfolg sind. Film und Fernsehen sehen viele Eltern eher kritisch: So denken sechs von zehn Eltern, dass Filmmedien einen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft haben, oder Kinder dadurch zu „Stubenhockern“ werden. Dennoch glauben ebenso viele, dass Fernsehen und Videos bzw. DVDs für Kinder wichtig sind, um bei Freunden mitreden zu können.

Computer und Internet spielen kaum eine Rolle

Computer und Internet spielen bei der Mediennutzung der Zwei- bis Fünfjährigen
kaum eine Rolle, lediglich 16 Prozent der Kinder haben schon erste Erfahrungen mit dem PC gesammelt. Und auch die modernen Tablet-PCs haben bisher noch keinen festen Platz im Kinderzimmer: 57 Prozent der Eltern finden, dass Tablet-PCs nichts für Kinder sind.

Bild: www.mpfs.de

Fazit

Auch wenn Computer (noch) kaum eine Relevanz bei den jüngsten Mediennutzern haben, die Ergebnisse belegen, dass Medien im Leben von Kindergarten- und Vorschulkindern eine wichtige Rolle spielen. Zwei- bis Fünfjährige machen trotzdem schon erste Erfahrungen mit Büchern, Hörmedien und dem Fernsehen. Besonders das Fernsehen hat bei den Vier- bis Fünfjährigen eine feste Verankerung im Alltag. Das Thema Medienerziehung ist also auch bereits bei kleinen Kindern von Bedeutung, um frühzeitig eine Grundlage für die kompetente Mediennutzung der Kinder zu schaffen.

Download der miniKIM 2012 (PDF)