Smartphones wichtiger als Gesprächspartner?
Der Smartphone-Besitz in Österreich schreitet unaufhaltsam fort und liegt aktuell bei zwei Drittel. Irgendeine Form von Mobiltelefon nennen 94% ihr eigen. Dies macht sich auch im persönlichen Umgang mit anderen Personen bemerkbar. Der Austrian Internet Monitor hat das Phänomen Phubbing untersucht...
Phubbing, die Beschäftigung mit dem Mobiltelefon in Gesellschaft, ist schon längst keine Randerscheinung mehr: 72% vernachlässigen beim Eingang von Nachrichten über SMS, WhatsApp & Co ihre Gesprächspartner und senden über Smartphone oder Handy eine Antwort - und dieses Phänomen zeigt sich in allen Bevölkerungsschichten!
Nicht nur Junge senden in Gesellschaft Nachrichten
Zwar sind es die 14-19-Jährigen, für die mobiles Messaging in Gesellschaft mit 92% eine Selbstverständlichkeit ist, doch auch in der Gruppe der 20-49-Jährigen nehmen deutlich über 80% die kurzfristige Vernachlässigung ihres persönlichen Gesprächspartners in Kauf. Sogar in der Gruppe 70+ sind es immerhin noch 37%. Männer neigen geringfügig stärker zu Phubbing als Frauen.
Bei Freunden ist die Hemmschwelle am geringsten
Während sie mit Freunden beisammen sind, beantworten 61% am Mobiltelefon Nachrichten – in diesem Umfeld ist die Hemmung, das Gespräch für eine Nachricht zu unterbrechen, am geringsten. Etwas aufmerksamer ist man dem eigenen Partner gegenüber, dennoch kommunizieren 53% in dessen Gesellschaft mit Anderen. Immerhin 47 % fahren in der Kommunikation mit Kollegen mehrgleisig. Am intensivsten widmet man persönliche Gespräche Kunden oder Vorgesetzten - dennoch reagiert auch hier noch gut jeder Fünfte auf Nachrichten.
Verlust der Gesprächskultur?
Der Phubbing-Trend wird durchaus hinterfragt: vor allem Ältere befürchten dadurch eine generelle Beeinträchtigung der Gesprächskultur. „Im Alltag ist die Beschäftigung mit dem Smartphone und all seinen Anwendungsmöglichkeiten inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden – die klassischen Vorstellungen von höflicher Konzentration auf den Gesprächspartner sind schon im Wandel begriffen.“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.
14% sind der Ansicht, dass ihr Verhalten keine Beeinträchtigung des persönlichen Treffens darstellt, da sie sich auf Schreiben und Gesprächspartner gleichzeitig konzentrieren können. Vom Phänomen FOMO (Fear Of Missing Out) betroffen sind 8%. Sie werden nervös, wenn sie längere Zeit keinen Zugang zu ihrem Nachrichteneingang haben. Diese Unruhe verspüren vor allem Personen unter 29 Jahren und Frauen.
(Quelle: INTEGRAL)
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