Elternverständigung via SMS

Fuse/Thinkstock
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An der HTL Wien 3 Rennweg sind Mitteilungshefte, blaue Briefe und Verständigungszettel Vergangenheit. Eltern werden dort über Fehlstunden, Elternabende, Abfahrtszeiten, Noten oder Einzahlungserinnerungen via SMS verständigt.

Telefonanrufe bei den Eltern landen häufig bei Anrufbeantwortern oder Sprachboxen, beim Mailversand an die Eltern wird oft argumentiert, dass diese nur einmal pro Woche gelesen werden und Mitteilungshefte sind im 21. Jahrhundert dann doch etwas antiquiert. Es kommt immer wieder vor, dass Eltern aus allen Wolken fallen, wenn sie erst beim nächsten Elternsprechtag oder mit der Zeugnisausgabe erfahren, dass ihr Kind die Schule geschwänzt hat. Eine SMS kann schnell zur Kenntnis genommen werden - und nicht erst dann, wenn die Probleme schon zu groß geworden sind. Aus diesen Ãœberlegungen heraus wurde das Projekt "InfoSMS" ins Leben gerufen. Schulen können damit noch besser, komfortabler, schneller und sicherer mit den Eltern kommunizieren. Und Eltern werden damit verstärkt in die schulischen Aktivitäten eingebunden.

Dr. Martin Weissenböck, Direktor der HTL 3 Rennweg in Wien, hat dieses Service im Rahmen einer Ausbildung in der Leadershipakademie entwickelt. Aus dem Projekt ist mittlerweile eine Dienstleistung geworden, die von fast 50 Schulen (von der Volksschule bis zur HTL) in Anspruch genommen wird und allen interessierten Schulen zur Verfügung steht.

"Sandra ist heute nicht in die Schule gekommen"

Die Lehrer können über einen normalen Schul-Computer Nachrichten auf das Handy der Eltern senden. Die Eltern erfahren zum Beispiel: "Achmed hat in Deutsch eine sehr gute Leistung erbracht" oder: "Sandra ist heute nicht in die Schule gekommen". Die Eltern können auch per SMS antworten. Der Empfang der SMS wird dokumentiert und ist damit ein Nachweis der Verständigung. Dabei sollen aber nicht nur negative Meldungen verschickt werden - vor allem auch positive Nachrichten aus der Schule sollen und können mittels InfoSMS verbreitet werden.

Welche Funktionen beinhaltet "SCHUL.InfoSMS"?

  • Aussenden von SMS und E-Mails (Einzelergebnisse von Prüfungen oder Tests)
  • Erfassen von Fehlzeiten (samt Verständigung der Eltern)
  • Vorzeitiges Entlassen von schulpflichtigen Schülern
  • Bilden von Gruppen (punktgenauer Versand von Infos an Adressaten-Gruppen)
  • Aussenden von Rundschreiben (auch themenbezogen)
  • Organisation von Sprechtagen (Lehrer wählen aus, wessen Besuch sie gerne hätten - Eltern werden automatisch verständigt, welche Lehrer sie besuchen sollen)
  • Frühwarnungen (z.B. über schlechte Noten)
  • Abstimmungen (z.B. zum Erheben von Meinungen)
  • Unterstützung des Elternvereins (z.B. beim Einsammeln von Geldbeträgen)
  • Verständigung von Lehrkräften (z.B. bei Supplierungen)
  • und mehr

SMS in Serbokroatisch oder Türkisch

Eine Besonderheit von InfoSMS ist die Mehrsprachigkeit. Etwa 100 vorgefertigte Textbausteine wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Eltern mit Migrationshintergrund können damit auch ohne entsprechende Deutschkenntnisse über die schulischen Erfolge ihrer Kinder informiert werden. Derzeit verfügbare Sprachen: Deutsch, Burgenländisch-Kroatisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch.

Probieren Sie InfoSMS aus!

Das Service "SCHUL.InfoSMS" ist als Verein organisiert. Eltern zahlen im Schuljahr 2012/13 beispielsweise 7 Euro pro Schuljahr Mitgliedsbeitrag, damit sind alle Kosten abgedeckt.

Jede Schule in Österreich ist herzlich eingeladen, in einem Probebetrieb das System kennen zu lernen. Hier geht es zur Anmeldung für einen kostenlosen Testzugang.

Dir. Martin Weissenböck

Weitere Infos unter:

www.infosms.org

Martin Weissenböck, Höhere technische Bundeslehranstalt
Rennweg 89b, 1030 Wien
e-Mail: martin.weissenboeck(at)infosms.org