ePOP: Erste ePortfolio-App für Schüler

Foto: www.epop.at
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Es ist unumstritten, dass Lernende neben den fachlichen Kompetenzen auch überfachliche Kompetenzen wie zum Beispiel ein Metawissen über das eigene Lernen und Strategien zur praktischen Nutzung ihres Wissens brauchen.

Screenshot: www.epop.at

Selbstkompetenz, soziale Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit oder kreatives Umgehen mit Wissen ist gefragt. Es wird immer wichtiger, Verantwortung für das eigene, andauernde und lebenslange Lernen zu übernehmen. Eine neue App namens ePOP ermöglicht es Schülern, genau das zu tun.

Die Grundlage von ePOP ist ein Kompetenzmodell mit Deskriptoren, das im Auftrag des bm:ukk von der "AG Bildungsstandards in der Berufsbildung, Soziale und Personale Kompetenzen" im Rahmen von qibb (Qualitätsinitiative Berufsbildung) erarbeitet wurde. Davon ausgehend hat das Österreichische Zentrum für Persönlichkeitsbildung und soziales Lernen (ÖZEPS) die Entwicklung von ePOP begonnen.

Dieses elektronische Portfolio kann von Schülern aller Schularten in der Sekundarstufe II selbstständig und eigenverantwortlich bearbeitet werden. Die Schüler entscheiden selbst, mit welchen überfachlichen Kompetenzen sie sich wann und wie und in welchem Ausmaß beschäftigen wollen. Sie können dabei unterschiedliches Feedback von Peers und Erwachsenen hinzufügen. So entsteht eine Landkarte ihrer Persönlichkeitsbildung, die auszugsweise auch für Bewerbungen herangezogen werden kann.

Die App baut auf zwei Hauptfunktionen auf:

1. Entwickeln einer persönlichkeitsorientierten Kompetenzlandkarte:

Aufgaben und Übungsbeispiele, die mit verschiedenen Bildungsstandards verknüpft sind, können von Schülern selbstständig gelöst werden. Durch die Bearbeitung einzelner Aufgaben färben sich Kompetenzfelder ein und dokumentieren somit den Lernfortschritt.

2. Erweiterung der Kompetenzlandkarte um individuelle Interessensbereiche des Schülers:

Schüler können neue Themenbereiche selbstständig anlegen. Innerhalb dieser Struktur können eigene Beiträge (z.B. Ausarbeitungen von eigenen Beispielen, Leistungsnachweise zu versch. Fachgegenständen oder Themengebieten, Dokumente kreativen Gestaltens,...) über die App erfasst und mit Kompetenzbeschreibungen versehen werden. Diese vom Schüler angelegten Leistungsnachweise werden in der Lernplattform abgelegt.

Durch sogenannte Views (Freigaben für bestimmte Personen) können Zusammenstellungen von Inhalten für unterschiedliche Zielgruppen erfolgen. Diese Views werden durch die App in der Lernplattform-Installation des Schülers automatisch angelegt, können aber auch per Link aus der App heraus verschickt werden (z.B. für Lehrer für weitere Reflexionen). Es ist nicht zwingend erfoderlich, dass Lehrpersonen eine Lernplattform verwenden.

Kommt das optionale Modul "exabis competencies" zur Anwendung, können betreuende Lehrer kompetenzorientierte Aufgabenstellungen im Dialog mit Schülern dokumentieren.

Pilotierung mit 20 Klassen im Sommersemester

Die technischen Voraussetzungen für unterschiedliche Endgeräte sind geschaffen, derzeit wird an Impulsen zur reflektierten Beschäftigung mit den persönlichen Entwicklungspotentialen, an Arbeitsanregungen, Übungen, Methoden und Reflexionszugängen gearbeitet. Im Sommersemester 2013 wird mit 20 Klassen eine Vorpilotierung mit ausgewählten Inhaltsbereichen und entsprechenden Lehrerschulungen durchgeführt. 

Wir sind gespannt auf die Pilotierung und berichten darüber, sobald erste Ergebnisse vorhanden sind!

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