Gleitzeit für Schüler

Gleitzeit für Schüler - gibt es das überhaupt? Ja, Sie haben richtig gelesen, die Adalbert Stifter Praxishauptschule/Neue Mittelschule hat im Oktober 2012 eine "gleitende Lernzeit" eingeführt. Für die 3A Klasse gehört die Gleitzeit seit Ende Oktober 2012 zum Schulalltag.

Kurz die Vorgeschichte dazu: Im Schuljahr 2011/12 wurde in sechs von acht Klassen kooperatives offenes Lernen implementiert. Im Juli 2012 erfolgte dann die Zertifizierung zur COOL-Impulsschule. Innerhalb der COOL-Stunden haben die SchülerInnen die Wahlfreiheit, wann innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens, wo (Klassenzimmer, Gruppenraum,...), wie (mit welchen Methoden) und in welcher Sozialform sie die gestellten Aufgaben bewältigen möchten.

Aufgrund der Beobachtungen, dass sich SchülerInnen teilweise schon sehr früh am Morgen in der Schule aufhalten, andere sehr knapp in den Unterricht kommen oder sogar verspätet - und dass Arbeitsrhythmus und Arbeitstempo sehr unterschiedlich sind, wurde beschlossen, den kooperativen offenen Unterricht weiter zu entwickeln und die Rahmenbedingungen zu verändern.

Gesagt, getan. Eine entsprechende Befragung der SchülerInnen wurde eingeleitet. Das Ergebnis: Ein Großteil der SchülerInnen wollte selbst entscheiden, ob sie früher oder später in den Unterricht kommen und gaben an, dass ein "gleitender Unterrichtsbeginn" einen Versuch wert wäre.

Gleitende Lernzeit - Wie funktioniert das?

An einem Schultag pro Woche (Montag) wurde mit Ende Oktober 2012 in der 1. und 6. Einheit eine COOL-Stunde deklariert, in der flexible Lernzeiten ermöglicht werden. Die SchülerInnen starten bzw. beenden ihre Lernzeit jeweils in einem 40-minütigem Zeitfenster individuell. Und das sind die Regeln:

  • SchülerInnen können jeweils nur montags ab 7:35 mit ihrer individuellen Lernzeit starten.
  • Sie haben die Möglichkeit, in einem 40- minütigem Zeitfenster ihre Arbeit an Geschichte oder Mathematik entsprechend einem COOL-Plan zu beginnen. Die Reihenfolge der Bearbeitung der einzelnen Aufgaben erfolgt individuell.
  • Das größtmögliche Zeitguthaben von 20 Minuten kann am Ende des Unterrichts ab 13:10 eingelöst werden.
  • Bei verzögertem Beginn des Unterrichts (bis 8:15 Uhr) wird die Lernzeit ab 13:30 (bis spätestens 13:50) angehängt. Rückstände können nicht gesammelt werden.
  • Es ist nicht möglich, 20 Minuten früher zu kommen und auch 20 Minuten länger im Unterricht zu bleiben (Mittagspause!)
  • SchülerInnen können allerdings ihr Zeitguthaben (bis zu 20 Minuten pro Termin) „sammeln“ und erst gegen Ende des Semesters (letzte Schulwoche) einlösen. Das größtmögliche Guthaben von 6 Einheiten ermöglicht einen unterrichtsfreien Tag.
  • Alle SchülerInnen der 3a erhalten die Erlaubnis, falls sie montags früher mit Unterrichtsarbeit beginnen wollen, auch früher in ihre Klasse (oder Gruppenraum) zu gehen.
  • Ein Zeitplan ermöglicht die genaue Dokumentation der Zeitressourcen.
  • Einverständniserklärung der Eltern einholen für flexiblen Unterrichtsbeginn bzw. –ende

Mit dem Gleitzeit-Projekt soll die Weiterentwicklung des Unterrichtsprinzips COOL (Cooperatives Offenes Lernen) gefördert und die Lernmotivation und Bereitschaft, Verantwortung für selbstgesteuertes Lernen in einem flexiblen Zeitplan zu übernehmen, gestärkt werden.


Erste Rückmeldungen der SchülerInnen

  • "Mir gefällt, dass man es selber einteilen kann, wann ich komme und wie lang ich bleibe."
  • "Ich kann in der Früh arbeiten, wenn noch nicht alle da sind. Ich bin sowieso schon in der Schule und könnte arbeiten. Die Zeit, die ich arbeite, habe ich am letzten Tag frei."
  • "Es ist toll, dass man Zeit ansparen kann."
  • "Ich würde mich freuen, wenn es jeden Tag Gleitzeit gäbe."

Wie geht es weiter?

Das Gleitzeit Projekt wird von der JKU Linz evaluiert. Ein nächster Schritt ist die Einholung der Berichte der Lehrer bei der Konferenz und die abschließende Evaluation sowie im Februar 2013 die Entscheidung über die Weiterführung des Projektes.

Wir sind gespannt, ob dieses Pilotprojekt auch in anderen Klassen Schule machen wird!

http://www.stifterschule.at/