Kompetenzportfolio soll informelle Stärken zeigen

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Ab 2015 können Jugendliche in den Jugendinfostellen der Bundesländer kostenlos in Workshops "WIK:I-Kompetenzportfolios" erarbeiten und sich so ihrer Stärken abseits der formalen Bildung bewusst werden. Informelle Kompetenzen sollen somit festgehalten werden, um sie für die Zukunft nutzen zu können.

Workshops zur Kompetenzerarbeitung

Bei den Workshops werden die Jugendlichen nach ihren Freizeitaktivitäten - von Babysitten bis zum Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr - gefragt und daraus unter Anleitung von Begleitern Kompetenzen (etwa beim Feuerwehrmann Teamfähigkeit, Genauigkeit, psychische und physische Belastbarkeit) abgeleitet. Ergebnis sei eine Schilderung "in eigenen Worten, nicht Bewerbungs- oder Arbeitsmarktjargon", so Silvia Leitner, Workshop-Leiterin von Akzente Salzburg.

Erkennen, wo Stärken liegen

Spar-Akademie-Leiter Jörg Schielin betonte den Bedarf nach einem solchen Portfolio, an dessen Entwicklung auch die Spar Akademie beteiligt war. "Der Nutzen von WIK:I ist, den Jugendlichen die Chance zu geben, draufzukommen, wo ihre Stärken sind." Da die Schule eher defizitorientiert sei, habe der Großteil der Jugendlichen derzeit nämlich "gar keine Ahnung, was sie eigentlich können".

Für Johannes Hahn, Ehrenpräsident des Rings Österreichischer Bildungswerke, bringt WIK:I zudem Vorteile am Jobmarkt: In Zeiten, in denen es bei der formalen Bildung oft ein relativ klares Anforderungsprofil gebe, liege es vermutlich eher an den informellen Kompetenzen eines Bewerbers, ob er einen Job bekommt. Hahn, designierter Kommissar für Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen in der EU, hofft außerdem auf Vorbildwirkung des Projekts in Europa: "Ich gehe davon aus, dass hier von Österreich ein wesentlicher Stimulus ausgehen kann, um die Jugendarbeitslosigkeit zu senken."