"Media and Learning" in Europa - eine Bestandsaufnahme

Viktor Mildenberger  / pixelio.de
Viktor Mildenberger / pixelio.de

Wie werden Medien in der Bildung eingesetzt? Und wer ist für die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Medienkompetenz verantwortlich? Diese und andere Fragen stellte sich das Konsortium des EU-Projektes MEDEAnet und untersuchte die aktuelle Situation in 7 europäischen Ländern bzw. Regionen.

„Charting Media and Learning in Europe – 2011” ist der erste einer Reihe von Berichten zum aktuellen Stand von Medien in der Bildung, die im Rahmen von MEDEAnet publiziert werden. Die 8 Partnerorganisationen aus 7 EU-Staaten, zu denen auch die Education Group zählt, beleuchten in diesem Bericht die Politik rund um Medienkompetenz und Medienerziehung: Auf nationaler Ebene wurde der Status Quo in Estland, Bulgarien, Griechenland und Rumänien betrachtet; in den restlichen Partnerländern wurde der Fokus auf die jeweiligen Regionen – Baden-Württemberg, Flandern und Oberösterreich – gelegt.

Vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung

Die einzelnen Partnerorganisationen liefern einen kurzen Ăśberblick ĂĽber die Definitionen von Medienkompetenz, die zum Einsatz kommen, sowie einige generelle Informationen zum Bildungssystem in den Ländern bzw. Regionen. AnschlieĂźend wurden die Rahmenbedingungen  fĂĽr den Einsatz von Medien in allen Bildungsstufen und –kontexten zusammengefasst. Der Bogen spannt sich hierbei von der Elementarpädagogik und das Schulwesen ĂĽber Hochschul- und Lehrerbildung bis hin zur Berufsausbildung, der Erwachsenenbildung und informellem Lernen. Abgerundet wird dies jeweils durch Beispiele fĂĽr die praktische Umsetzung.

Unterschiedlichste Ansätze

„Charting Media and Learning in Europe – 2011“ zeigte, dass sich das Verständnis von Medienkompetenz in den Partnerländern bzw. –regionen sehr stark voneinander unterscheidet. In einigen liegt der Fokus auf IKT, während sich andere eher auf die kulturelle Komponente konzentrieren. Beide Aspekte ergänzen einander und sollten somit gleichermaßen berücksichtigt werden.

Weiters kristallisierte sich heraus, dass die Verantwortung fĂĽr Medienkompetenz und Medienbildung nicht nur bei einer einzigen Stelle liegen, sondern dass sich eine Reihe von Ministerien und Organisationen dafĂĽr verantwortlich zeichnet.  Allerdings lässt sich auch festhalten, dass diese beiden Begriffe von den unterschiedlichen Stakeholdern (Jugendliche, Schule, Eltern, Ministerien, Medienproduzenten,...) völlig unterschiedlich verstanden werden.

Gerade diese Unterschiedlichkeit kann zur kritischen Reflexion und Diskussion anregen – sowohl die Situation in anderen europäischen Ländern als auch der Status Quo in anderen Bildungsbereichen im eigenen Land können interessante Denkanstöße liefern.

Kostenloser Download

Der Bericht, der auf Englisch verfasst wurde, kann auf der Webseite von MEDEAnet kostenlos heruntergeladen werden. In den kommenden Jahren wird er um weitere Schwerpunktsetzungen erweitert werden, um ein umfassendes Bild des Status Quo in Europa zu zeichnen. So wird sich die Publikation nächstes Jahr speziell mit der Berücksichtigung von Medien in den Schullehrplänen beschäftigen; 2014 wird er sich mit Maßnahmen in der Lehrerbildung genauer auseinandersetzen.