Die Lösung von Alltagsproblemen verlangt heutezutage mehr als nur die direkte Anwendung von Schulwissen. Im realen Leben zählt darüber hinaus die Fähigkeit, neue Kenntnisse zu erwerben, Informationen kognitiv zu verarbeiten, Problemsituationen zu verstehen sowie eigenständig nach Problemen zu suchen. Deshalt überprüfte die OECD im Rahmen der PISA-Erhebung 2012 auch der Bereich Problemlösen.

Österreichische Schüler im Mittelfeld

Die 15- bis 16-Jährigen erreichten bei der Erhebung 506 Punkte und liegen damit genau im OECD-Schnitt. Die besten Ergebnisse erreichten die Nicht-OECD-Staaten Singapur (562), gefolgt von Südkorea (561), Japan (552), Kanada (526) und Australien (523). Die besten Ergebnisse in Europa lieferten Finnland (523), England (517) und Estland (515).

Leistungen niedriger als erwartet

Österreich liegt zwar beim kreativen Problemlösen im Durchschnitt, jedoch sind die Leistungen niedriger als man angesichts der Ergebnisse in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften erwarten würde. Nichtsdestotrotz gibt es in Österreich weniger leistungsschwache Schüler im Bereich Problemlösen, als in den meisten anderen OECD-Ländern. Der Prozentsatz jener österreichischen Schüler, die nichteinmal das Basisniveau erreichen, liegt bei rund 18 % (OECD-Schnitt: 21 %). Zu den Top-Performern zählen in Österreich wie im OECD-Schnitt 11 % der Schüler. Im Geschlechtervergleich zeigt sich, dass Buben signifikant besser abschneiden als Mädchen.

Zuletzt im Jahr 2003 getestet

Die Problemlösefähigkeiten wird bei PISA nur in unregelmäßigen Abständen gemessen. Zuletzt im Jahr 2003, in welchem Österreich etwas über dem OECD-Durchschnitt. Bei den Problemlösen-Testaufgaben ging es nicht um fachspezifisches Wissen. So mussten etwa an einem virtuellen Fahrscheinautomaten bestimmte Tickets gekauft oder auf einer Straßenkarte die Dauer der schnellsten Route von einem Ort zum anderen herausgefunden werden.