Raspberry Pi: Mini-Computer für die Schule

iStockphoto/Thinkstock
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Der Raspberry Pi ist ein kreditkartengroßer Einplatinen-Computer, der vor allem den Spaßfaktor beim Erlernen der Computergrundlagen und Programmierung erhöhen soll.

Philipp Bohk, CC BY-SA 3.0

Hinter dem Raspberry Pi steckt die gemeinnützige Raspberry Pi Foundation, deren Ziel es ist, die Informatik-Ausbildung zu fördern und den kreativen Umgang mit Computern aufzuzeigen.

Der Mini-Computer wurde eigentlich ursprünglich für die Schule konzipiert, mit dem Hintergrundgedanken, dass Schüler und Studierende immer weniger Bescheid wissen, wie ein Computer funktioniert oder wie man programmiert. Kinder und Jugendliche wachsen mit IT-Technik auf, die so benutzerfreundlich ist, dass sich heute niemand mehr mit Kommandozeilen beschäftigen muss, um beispielsweise einen Text zu bearbeiten oder eine Datei aufzurufen. Diese Entwicklung ist eigentlich erfreulich, allerdings führt sie auch dazu, dass sich immer weniger Menschen dafür interessieren, wie eigentlich ein Tablet-PC (der für den Laien gar nicht mehr zu öffnen ist) innen aussieht.

Das Besondere am Raspberry Pi

Der Computer besteht lediglich aus einer Platine samt Anschlussmöglichkeiten wie z.B. USB, Audio-Klinke, Composite-Ausgang, HDMI-Anschluss, Netzwerkanschluss, etc. Er ist voll funktionsfähig und um ca 35 € auch sehr kostengünstig zu kaufen.

Mit dem Raspberry Pi kann man sehr einfach in die Welt des "physical computing" (kreative Verbindung der Computerwelt mit der Alltagswelt) einsteigen, indem man eigene Projektideen mit Hilfe von computergesteuerten Sensoren, Tasten oder Leuchtdioden realisiert. Dazu besitzt der Minicomputer eine eigene Schnittstelle (General Purpose Input/Output Schnittstelle), mit der sich elektronische Bauteile aller Art anschließen und steuern lassen (z.B. Motoren, Led-Lampen, Schalter,...).

Der Raspberry Pi als medienpädagogisches Instrument

Tobias Hübner, Autor des Themenheftes "Unterrichten mit dem Raspberry Pi" formuliert es so: "Man könnte für den Preis eines einzigen Computers eine ganze Klasse mit Hard- und Software ausstatten, die man für den Raspberry Pi benötigt, um die Begeisterung fürs Programmieren zu wecken."

Er hat den Mini-Computer mit seinen Schülern der 6. Klasse zum Thema gemacht und sich auf das Abenteuer "Raspberry Pi im Unterricht" eingelassen. Er beschreibt sehr praktisch und konkret was man damit alles im Unterricht machen kann, welche Themen in den Stunden durchgenommen werden könnten, welche Materialien es dazu gibt und welche Erfahrungen er damit gemacht hat.

Download des Themenheftes (PDF)

Viele sehen im Raspberry Pi endlich wieder ein technisches Gerät, das sie mit einfacher Programmierung selbst kontrollieren können. Man kann damit unterschiedlichste ziemlich beeindruckende Projekte (zugegebenermaßen für Fortgeschrittene) umsetzen, von der sprachgesteuerten Kaffeemaschine über einen Mediaplayer bis hin zum Wetterballon. Auch Google hat bereits sein mobiles Betriebssystem Android auf dem Pi zum Laufen gebracht und das beliebte Spiel "Minecraft" ist auch schon in einer Version für den Raspberry PI verfügbar.

Weitere Informationen

Die besten Bastel-Projekte für den Raspberry Pi (Spiegel Online Artikel)

Youtube Channel "Raspberry Pi IV Beginners"

Offizielle Raspberry Pi Website

Veranstaltungstipp:
Von 26. - 27. April findet  an der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) in Wien (Wollzeile 1, 1010 Wien) ein Raspberry Pi Barcamp statt. Themen: Der Raspberry Pi für Schule und Bildung, Basteleien mit dem Raspberry Pi, Der Raspberry Pi für die Automatisierung, Raspberry Pi und Physical Computing, Der Raspberry Pi und die Maker-Szene.
Alle Infos und Anmeldung