5. Vernetzungstreffen: Gewalt – Schule – Medien
Digitalisierung und Prävention – die Highlights des Jubiläumstreffens
Am 18. Januar 2019 feierte das Vernetzungstreffen „Gewalt-Schule-Medien“ sein 5-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das ganz im Zeichen der Digitalisierung stand. Rund um die Themen Medienkompetenz, digitale Herausforderungen und Prävention zeigten führende Expert:innen, wie Schulen Chancen nutzen und auf Risiken reagieren können.
Von der „digitalen Verführung“ (Prof. Dr. Thomas Damberger) über die Persönlichkeitsentwicklung durch digitale Tools (MMag. Andreas Girzikovsky) bis hin zu innovativen Ideen für die Digitale Grundbildung (DI Barbara Buchegger) bot das Programm zahlreiche Highlights. Anja Schäfer vom Bayerischen Rundfunk präsentierte Lernprogramme zur Medienkompetenzförderung, und Mag. Walter Steinkogler reflektierte über die Balance zwischen neuen Technologien und bestehenden Ängsten im Schulalltag. Auch das wichtige Thema Sexting wurde aufgegriffen – mit praxisnahen Präventionsansätzen, vorgestellt von DI Barbara Buchegger.
Hochkarätige Vorträge – Digitalisierung im Fokus
Inspiration, Wissen und konkrete Lösungsansätze – entdecken Sie die Beiträge und Präsentationen des 5-jährigen Jubiläums. Von der digitalen Verführung bis zur Förderung von Medienkompetenz boten die Vorträge spannende Einblicke und praxisnahe Ansätze, wie Schulen die Chancen der Digitalisierung nutzen und auf ihre Herausforderungen reagieren können.
Prof. Dr. Thomas Damberger
DIE DIGITALE VERFÜHRUNG
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken: Wie verändert künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft? Welche Auswirkungen hat die Allgegenwärtigkeit von Computern auf Bildung und Kultur? Mit diesen Fragen setzte sich Dr. Thomas Damberger, Medienphilosoph und Experte für Bildung und Digitalisierung, in seinem Vortrag auseinander. Er zeigte, wie digitale Medien Lernprozesse individuell anpassen können, warnte jedoch vor der Ökonomisierung von Bildung und rief dazu auf, ihren humanistischen Kern zu bewahren.
MMag. Andreas Girzikovsky
DIGITALISIERUNG ALS CHANCE
Die digitale Welt bietet große Chancen, birgt aber auch Risiken, wenn sie nicht bewusst genutzt wird. Wie Kinder und Jugendliche – von der frühen Kindheit bis zur Matura – die Möglichkeiten der Digitalisierung gewinnbringend einsetzen können, zeigte der Schulpsychologe MMag. Andreas Girzikovsky in seinem Vortrag. Er erklärte, wie digitale Medien Flexibilität, Selbstgestaltung und Identitätsbildung fördern können, gleichzeitig aber Gefahren wie Entwurzelung, Kontrollverlust und Ablenkung entgegenzuwirken sind. Mit klaren Beispielen und praxisnahen Ansätzen machte Girzikovsky deutlich, wie Schulen digitale Entwicklungen bewusst und sinnvoll gestalten können.
DI Barbara Buchegger, M.Ed
Digitale Grundbildung
Die Einführung der Digitalen Grundbildung bietet neue Möglichkeiten, Medienkompetenz und kritisches Denken zu fördern. Wie dies in der Schule gelingen kann, erklärte DI Barbara Buchegger von Saferinternet.at in ihrem Vortrag. Sie präsentierte Unterrichtsmaterialien, die Kinder und Jugendliche für den bewussten Umgang mit digitalen Medien begeistern. Am Beispiel des kontroversen Artikels 13 der europäischen Urheberrechtsreform zeigte sie, wie aktuelle Themen wie YouTube und Urheberrecht das Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken und als Lernchance genutzt werden können.
Mag.a Elke Prochazka / Barbara Buchegger
SEXTING IN DER SCHULE
Sexting – der freiwillige Austausch freizügiger Bilder und Videos – wirft viele rechtliche und ethische Fragen auf, besonders im schulischen Kontext. Der Vortrag beleuchtete praxisnahe Beispiele und erläuterte die rechtliche Bewertung gemäß § 207a StGB ("Pornografische Darstellungen Minderjähriger"). Anhand konkreter Szenarien wurde aufgezeigt, welche Handlungen strafbar sind und welche nicht. Zudem wurde die Bedeutung von Aufklärung und einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien hervorgehoben. Der Beitrag machte deutlich, dass rechtliches Wissen und präventive Arbeit zentrale Elemente sind, um Schüler:innen bei diesem sensiblen Thema zu begleiten.
Anja Schäfer, Bayerischer Rundfunk
LERNPROGRAMME DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS
Die digitale Welt verlangt nach kritischer Medienkompetenz und politischem Bewusstsein – gerade bei Jugendlichen. Wie Lehrkräfte diese Themen in den Unterricht integrieren können, zeigte Anja Schäfer, Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk, in ihrem Vortrag. Sie präsentierte die Projekte „so geht MEDIEN“ und „RESPEKT“, die Videos, Arbeitsmaterialien und interaktive Angebote für Schülerinnen und Schüler bereitstellen. Anhand ausgewählter Beispiele, etwa zum Thema Extremismus, erklärte Schäfer, wie diese Tools kostenfrei genutzt werden können, um Medienkritik und Werte wie Gleichheit, Freiheit und Solidarität zu fördern.
Mag. Walter Steinkogler
DAS DIGITALE IN DER SCHULE
Die Digitalisierung verändert das Lernen rasant – und stellt Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Walter Steinkogler, seit 1990 Experte für digitale Medien im Unterricht, betont, dass die Angst vor neuen Technologien überwunden werden muss, um deren Potenzial zu nutzen. Als „Silver Surfer“ macht er deutlich: „Das Digitale macht nur das, was wir daraus machen.“ Steinkogler ruft dazu auf, sich kontinuierlich weiterzubilden, um Schülerinnen und Schüler auf eine Arbeitswelt vorzubereiten, in der Berufe, Technologien und Herausforderungen heute noch nicht existieren.
Gewaltfrei durch den Schulalltag
Warum dieses Treffen so wichtig ist: Die Education Group organisiert seit 2010 das Projekt "Gewalt - Schule - Medien" mit dem Ziel, oberösterreichische Pädagog:innen auf die neuen Herausforderungen der digitalen Medien vorzubereiten. Die Gewalt-Schule-Medien-Multiplikator:innen stehen ihren Kolleg:innen, Eltern und Schüler:innen bei Medienfragen zur Seite.
- Förderung der Medienkompetenz von Schüler:innen und Lehrer:innen
- Sensibilisierung für Herausforderungen in der digitalen Kommunikation
- Austausch und Vernetzung für langfristige Lösungen
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