Bündnis gegen Cybermobbing

Bei Facebook, Twitter & Co. wird alles mögliche gepostet - vom verrückten Partywochenende bis hin zum Mittagsessen. Schnell aber können Soziale Netzwerke zum Graus werden, wenn sich jemand einen fiesen Scherz mit einem Foto erlaubt oder einen bösen Kommentar postet.

Das Bündnis gegen Cybermobbing hat Jugendliche, Eltern und Lehrer über ihre Erfahrungen zu diesem Thema befragt. Jeder fünfte Schüler hat bereits online jemanden "beleidigt". Die Gründe dafür: Langeweile, Spaß oder der Jugendliche war selbst Opfer. In Deutschland, wo die Studie durchgeführt wurde, haben sechs von zehn Lehrern Cybermobbing unter ihren Schülern festgestellt.

Die Studie "Cyberlife - Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr" wurde im Auftrag des Vereins durchgeführt. In ganz Deutschland wurden 3.700 Eltern, 1.300 Lehrer und 7.000 Schüler zwischen zehn und 22 Jahren befragt. 

Lügen, Gerüchte, Ausgrenzung

Jeder sechste Schüler hat Cybermobbing bereits am eigenen Leib erfahren. Sie wurden entweder beschimpft oder beleidigt. Bei anderen wiederum wurden Lügen oder Gerüchte verbreitet, sie wurden unter Druck gesetzt oder fühlten sich ausgegrenzt. Ein Drittel der mobbenden Schüler war selbst schon Opfer.

Jedoch gaben nur 7 % der Eltern an, dass ihr Kind von Cybermobbing betroffen sei. Hier wird vermutet, dass sich die Jugendlichen einfach nicht trauen mit Eltern oder Freunden über ihr Problem zu reden. Lehrern wird vermutlich mehr Vertrauen geschenkt. Diese glauben, dass 17 Prozent ihrer Schüler bereits mit Cybermobbing konfrontiert worden sind. Vor allem an Berufsschulen haben Pädagogen dies beobachtet. Die Schüler sind oft bedrückt, können sich nicht mehr konzentrieren oder schreiben schlechtere Noten. Man könne aber nicht unterscheiden, ob es sich hier um Mobbing am Schulhof oder im Netz handelt.

Ausbildung von Schülerscouts

Um diese Zahlen nicht zu vergrößern, werden in drei Viertel der Schulen bereits Schülerscouts ausgebildet, um ihre Mitschüler über die Risiken des Internets aufzuklären. Darüber hinaus bieten viele Schulen Workshops und Unterstützerteams an.

Quelle: spiegel.de