
Mathematik: Begeisterung statt Angst
MINT-Förderung in Oberösterreich gestärkt
In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten die Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), Bildungslandesrätin Christine Haberlander, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und Mathematik-Didaktiker Markus Hohenwarter neue Maßnahmen zur Förderung der Mathematikkompetenz. Ziel ist es, die Freude an Mathematik zu stärken und damit die Basis für weiterführende MINT-Ausbildungen zu schaffen.
Mathematische Bildung als Grundlage für MINT
Mathematische Kompetenzen gelten als Voraussetzung für zahlreiche technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder. Sie bilden das Fundament für Ingenieurwesen, Informatik, Physik, Statistik und viele wirtschaftliche Anwendungen. Dennoch zählt Mathematik für viele Schülerinnen und Schüler zu den schwierigsten Fächern. Laut IV OÖ nehmen rund drei Viertel der Jugendlichen, die Nachhilfe in Anspruch nehmen, diese im Fach Mathematik.
Initiativen der JKU Linz und der IV OÖ
Univ.-Prof. Markus Hohenwarter von der Johannes Kepler Universität Linz setzt mit seinem Team der MINT-Didaktik auf neue Formate, um Kinder und Jugendliche für Mathematik zu begeistern. Dazu zählen etwa die „Mathe-Night“, der „Mathe-Treff“, monatliche „Aufgabenformate“ sowie Wettbewerbe wie der internationale „Naboj“-Bewerb. Diese Programme orientieren sich am Konzept außerschulischer Förderung, vergleichbar mit Musikschulen oder Sportvereinen. Die IV OÖ unterstützt diese Maßnahmen seit mehreren Jahren. Aufgrund der positiven Resonanz wurde die jährliche Förderung von 25.000 auf 40.000 Euro erhöht. Das Land Oberösterreich verdoppelt diesen Betrag zusätzlich.
MINT-Förderung von der Volksschule bis zur HTL
Laut Bildungslandesrätin Christine Haberlander verfolgt Oberösterreich einen systematischen Ansatz zur MINT-Förderung über alle Schulstufen hinweg. Bereits in der Volksschule sollen Projekte wie „Cody21“, der „MissimoTruck“ oder Lernroboter wie Bee-Bots Begeisterung wecken. In der Mittelschule sorgen Initiativen wie „MINT-Mittelschule“, „LEGO League“ und „Robotic-Wahlpflichtfächer“ für Vertiefung. Auch in der AHS sowie in den HTLs setzen Programme wie „HTL 4 Girls“ oder „Talente OÖ“ gezielt auf praktische MINT-Erfahrungen.
Mathematik ist weit mehr als nur ein Schulfach – sie ist eine Basiskompetenz für das Leben und der Schlüssel zu den Zukunftschancen unserer Kinder. Deshalb setzen wir in Oberösterreich gezielt auf MINT-Förderung in allen Bildungsstufen.
Fokus auf Fachkräftesicherung
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner betont die Bedeutung von MINT-Kompetenzen für die Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs. Mit dem Programm „upperWORK“ wird gezielt in Maßnahmen zur Fachkräftequalifizierung investiert. Dazu zählen Projekte wie „Coders.bay Linz“, „ÖkoTech Akademie“ oder Frauenförderprogramme wie „EmpowerIT“ und „Women.Digi.Work“. Auch in der außerschulischen Bildung werden junge Menschen durch Formate wie die „#IT_rocks Digitalferien“ für digitale Berufe sensibilisiert.
Mathematik als Zugang zu Bildung und Innovation
Die vorgestellten Maßnahmen zeigen deutlich: Mathematik soll nicht mehr als bloßes Schulfach verstanden werden, sondern als Basiskompetenz für ein selbstbestimmtes Leben und als Zugang zu innovativen Berufsfeldern. Die Kombination aus gezielter Schulentwicklung, außerschulischen Angeboten und politischer Unterstützung schafft die Voraussetzung, um junge Menschen nachhaltig für MINT zu begeistern.