Cybermobbing im pädagogischen Alltag

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Gerade in Zeiten des Homeschoolings erreichten Barbara Buchegger von der Plattform Saferinternet.at und Bernhard Diwald von der KiJA Oberösterreich viele Fragen von besorgten Eltern und PädagogInnen rund um das Thema Cybermobbing. In einem Gespräch geben die beiden wertvolle Tipps.


Warum passiert Mobbing und was kann ich tun?

Die Liste der Cybermobbing-Anfragen bei Saferninternet.at und der Kinder und Jugendanwaltschaft Oberösterreich war in Tagen des Lockdowns lang. Aber warum passiert Mobbing gerade in dieser Zeit wieder häufiger?

Für die pädagogische Leiterin der Info-Plattform Saferinternet.at, Barbara Buchegger, sind hier vor allem Langeweile und Spaß die ausschlaggebenden Faktoren.

Viele der Cybermobbing Fälle beginnen aus dem Spaß heraus. Leider ist die Grenze, ab wann es ernst wird, für viele aber nur schwer erkennbar.“, so die Expertin.

Auch für den Psychotherapeuten und fachlichen Leiter des Mobbing- und Gewaltpräventionsteams der KiJA Oberösterreich, Bernhard Diwald, ist klar, dass das Mobbing-Potenzial in Lockdown-Zeiten größer ist als im normalen Schulalltag. So werde etwa oft die Macht von Geschriebenem unterschätzt, meint Diwald.

Gerade auch geschriebene Worte können sehr grob verletzen ohne dass man sich dem bewusst ist und am Ende heißt es dann: Ich habe ja nur sachlich argumentiert“, erklärt der Experte im Gespräch.

Ein Patentrezept für Cybermobbing-Fälle gibt es laut den beiden aber nicht, da die Situationen unterschiedlicher Natur sind und so nur einzeln analysiert und gelöst werden können. Lehrkräften rät Buchegger allerdings, sich vor allem Hilfe von KollegInnen zu suchen und gemeinsam als Team gegen Cybermobbing vorzugehen.

Jugendlichen fehlen die Optionen zur Konfliktlösung

Cybermobbing sei laut den beiden Experten ein kompliziertes Thema für alle: "Daher ist es so schwer, allgemeine Tipps zu geben. Das A und O ist hier aber Beziehung – Beziehung heilt! Ich bin überzeugt davon, dass es das ist, was wirklich gegen Mobbing hilft", argumentiert Psychotherapeut Bernhard Diwald.
Empathie und Respekt seien für ihn hier die beiden wichtigsten Schlagwörter. Das Prinzip „ I like to walk in your shoes“ – Also die Welt aus deiner Sicht, aus deinen Schuhen zu sehen, um zu verstehen wie es dir geht – könne laut Diwald gerade auch beim Thema Cybermobbing sehr hilfreich sein.

Die wichtigste Botschaft, die für Buchegger und Diwald am Ende bleibt:

Nicht unterkriegen lassen und Beziehung funktioniert auch in Lockdown-Zeiten!