Umfrage: Hohe Sensibilität für Cybermobbing

© Land OÖ/Tina Gerstmair

Das Institut für Markt- und Sozialanalysen (IMAS) hat im Auftrag des Landes OÖ eine Umfrage zu Cybermobbing durchgeführt. Befragt wurden 602 Männer und Frauen zw. 14 und 50 Jahren in Oberösterreich. Die Schwerpunkte der Befragung lagen auf Informationsstand, Betroffenheit und Arten von Cybermobbing.

"Cybermobbing in Oberösterreich" – die Ergebnisse

Bekanntheit des Begriffs Cybermobbing
96 % der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher im Alter von 14 bis 50 Jahren haben schon einmal vom Begriff "Cybermobbing" gehört oder gelesen, nur bei drei Prozent war das hingegen bisher noch nicht der Fall. Unter dem Begriff wird vor allem Mobbing im Internet oder in sozialen Medien verstanden (32 %).

Informationsstand zu Cybermobbing
Zwei Drittel stufen den eigenen Informationsstand über Cybermobbing als zumindest eher gut ein, 32 % als eher nicht so gut bzw. überhaupt nicht gut.

44 % der jungen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind der Meinung, dass Cybermobbing in der Gesellschaft in den vergangenen Jahren sehr deutlich zugenommen hat.

Cybermobbing im persönlichen Umfeld
Bei etwa einem Fünftel der Befragten ist Cybermobbing in den vergangenen zwei Jahren im persönlichen Umfeld vorgekommen (22 %). Bei rund drei Viertel war das nicht der Fall (74 %).

Von Cybermobbing betroffen
Rund die Hälfte der Befragten schätzt die Betroffenheit von Cybermobbing bei Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren als sehr häufig ein (49 %). 33 % halten Mädchen/Frauen zwischen 16 und 25 Jahren sowie Buben im Alter von 10 bis 15 Jahren für sehr häufig betroffen. Frauen und Männer über 25 Jahre werden als eher nicht von Cybermobbing betroffen eingeschätzt.

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12 % der 14- bis 50-jährigen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher geben an, schon selbst einmal oder mehrmals Opfer von Cybermobbing gewesen zu sein.

Formen der Gewalt
35 % der jungen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wurden in den vergangenen zwei Jahren von jemandem unter falschem Namen kontaktiert. 27 % der Befragten geben an, über unterschiedliche digitale Kommunikationsmedien beleidigt oder beschimpft worden zu sein.
Jeweils 23 Prozent wurden Opfer von Belästigungen, Anschwärzen bzw. Gerüchten bzw. erhielten unerwünschte sexualisierte Fotos und Videos.

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Empfehlungen für junge Frauen bei Cybermobbing-Angriff
Auf die Frage, was sie einer jungen Frau als Opfer einer Cybermobbing-Attacke raten würden, sprachen die Befragten v.a. die Empfehlung aus, Kontakt zu einer vertrauten Person (79 %), mit Beratungsstellen (57 %) oder Kontakt mit der Polizei aufzunehmen (50 %). Dabei raten Frauen häufiger zum Kontakt mit einer vertrauten Person bzw. Beratungsstellen als Männer dies tun.

"In Oberösterreich hat Gewalt weder physisch, verbal noch digital einen Platz, und um hier möglichst rasch Bewusstsein zu schaffen, was Cybermobbing anrichten kann, setzt das Land OÖ die Cybermobbing-Kampagne fort." (LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander)

Die landesweite Social-Media- und Plakat-Kampagne steht unter dem Motto „CYBERMOBBING SPERRT AUS – CYBERMOBBING VERLETZT – CYBERMOBBING KANN TÖTEN“. Mehr Informationen stehen auf der Homepage des Frauenreferates unter www.frauenreferat-ooe.at zur Verfügung.

Weitere Kontakte und Anlaufstellen:

  • www.gewaltpraevention-ooe.at
    Plattform Gewaltprävention OÖ ist der Zusammenschluss der fünf wesentlichen Anbieter des Landes Oberösterreich für Mobbing- und Gewaltprävention an Schulen.
  • www.schulpsychologie.at
    Unterstützung und Beratung bei Konflikten in der Schule.
  • www.kija-ooe.at
    Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Oberösterreich bietet spezielle Beratungs- und Informationsangebote zu Cybermobbing an.
  • www.frauenberatung-ooe.at
    An die Online Frauenberatung Oberösterreich können sich Mädchen und Frauen (auch FreundInnen, Bekannte und Verwandte, die jemandem helfen wollen) aus Oberösterreich wenden.
  • www.krisenhilfeooe.at
    Rat und Hilfe bei psychischen Krisen rund um die Uhr (0732/2177)
  • www.jugendservice.at
    Jugendliche, die Beratung und Hilfe auch zum Thema Cybermobbing brauchen, können sich an die AnsprechpartnerInnen der JugendService-Zentren des Landes OÖ wenden.
  • www.saferinternet.at
    Unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und LehrerInnen bei der sicheren Internetnutzung und liefert hilfreiche Tipps zum Thema Cybermobbing.
  • www.ombudsstelle.at
    Die Internet Ombudsstelle hilft bei der Entfernung von unerwünschten Fotos im Internet oder Fake-Accounts.
  • www.rataufdraht.at
    Notruf für Kinder und Jugendliche – rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Per Telefon (einfach 147 wählen), Online-Beratung oder Chat.
  • www.zara.or.at
    In der Beratungsstelle erhalten alle Betroffenen und ZeugInnen von Rassismus und Hass und Hetze im Netz Unterstützung

Zur Befragung

Ziel der empirischen Untersuchung war es, die Ansichten der OberösterreicherInnen im Alter von 14 bis 50 Jahren bezüglich Cybermobbing demoskopisch zu erheben. 602 Männer und Frauen in Oberösterreich wurden befragt. Dabei wurden die Interviews bei 150 Männern und 150 Frauen mittels Onlinebefragung und bei 150 Männern und 150 Frauen mittels telefonischer Befragung durchgeführt (Mischvariante).

Die Ergebnisse zum Download (PPTX)