2007-04 Kulturwortschatz Europa: Asyl

A, Es, El, das sind wie Be, Ce, De und ihresgleichen ordentliche Buchstaben, wie man sie im Deutschen hat. Aber das Ypsilon verrät es: Das „Asyl“ ist in unserem Wortschatz selbst ein Fremder, ein alter Grieche, der bei uns Asyl gefunden hat. Im 1. Jahrhundert v. Chr. war das griechische ásylon i ...

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A, Es, El, das sind wie Be, Ce, De und ihresgleichen ordentliche Buchstaben, wie man sie im Deutschen hat. Aber das Ypsilon verrät es: Das „Asyl“ ist in unserem Wortschatz selbst ein Fremder, ein alter Grieche, der bei uns Asyl gefunden hat. Im 1. Jahrhundert v. Chr. war das griechische ásylon ins Lateinische eingewandert, und im 18. Jahrhundert ist aus dem lateinischen asylum ein deutsches „Asyl“ geworden. Aber was wiegt eine abgestossene Endung gegenüber diesem anstössigen Ypsilon? Damit figuriert das „Asyl“ neben „Asymmetrie“ und „Asymptote“ weiter im Fremdwörterbuch, und Aussicht auf Anerkennung wenigstens als halbwegs angepasstes Lehnwort besteht vorerst nicht...

Weitere faszinierende Wortgeschichten finden Sie in folgenden Büchern:

Bartels, Klaus, Wie die Murmeltiere murmeln lernten. 77 Wortgeschichten, Philipp von Zabern, Mainz 2001

Bartels, Klaus, Trüffelschweine im Kartoffelacker. 77 Wortgeschichten, Philipp von Zabern, Mainz 2003

Bartels, Klaus, Wie Berenike auf die Vernissage kam. 77 Wortgeschichten, 3., durchgesehene Auflage, Philipp von Zabern, Mainz 2004

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Stichwörter
Bartels
Anbieter
eduhi.at
Veröffentlicht am
01.04.2007
Link
https://latein.schule.at/portale/latein/europa-nostra/detail/2007-04-kulturwortschatz-europa-asyl.html
Kostenpflichtig
nein