Grundlagen der Kunsttherapie

Der Autor ist Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt „Altern und Behinderung unter Einbeziehung von Aspekten ästhetischer Bildung“ an der Katholischen Fachhochschule Freiburg i.Br. Ein starkes Interesse an klinisch-rehabilitativen Fragen bildet sich in gewisser Weise auch in seiner...

Buchtitel: Grundlagen der Kunsttherapie
Autorinnen: Menzen K-H
Verlag: E. Reinhardt
Erschienen: 2009

...Grundlegung der Kunsttherapie ab. Nach einer einleitenden Referierung verschiedener Ansätze der Kunsttherapie widmet sich das zweite Kapitel wichtigen methodischen Themen wie etwa Sinneskompensation und Skinnesförderung, basale Stimulation, Rehabilitation Demenzkranker, Kunsttherapie mit Schlaganfall-, Alzheimer- und Schädel-Hirn-Trauma-Patienten, neurologische Gestaltkonstruktion, Rehabilitation psychosomatischer Erkrankungen. Auch im dritten Kapitel gibt es praktische Hinweise für Projekte mit behinderten Mensche, Schlaganfallpatienten, desorientierten Menschen, mit psychiatrischen Erkrankungen, mit Gestaltungstherapie in der onkologischen Rehabilitation. Freilich bleiben auch andere Themen nicht unerwähnt: Das zweite Kapitel zeigt Enkulturation als wichtige Aufgabe der Kunsttherapie auf, weiters den Einfluss der Tiefenpsychologie, der Gestalttherapie, der Kognitionspsychologie, Systemtheorie und Verhaltenstherapie auf die Kunsttherapie und schließt mit einer bemerkenswerten Auseinandersetzung mit Form, Medium und Inhalt des kunsttherapeutischen Schaffens. Im dritten Kapitel gibt es neben den oben angeführten Beispielen auch Fallbeispiele mit überangepassten, sozial sich verweigernden, narzistisch gestörten jungen Patienten oder mit traumatisierten Personen. Das Schlusskapitel befasst sich mit den beruflichen Möglichkeiten der Kunsttherapie. Zwei Anmerkungen seien noch angeführt: Erstens, das inhaltsdichte Buch nötigt Respekt ab vor dem umfassenden Bild, das hier von der Kunsttherapie gezeichnet wird. Freilich bleibt bei dieser überreichen Ladung an Wissen(swertem) die Faszination (die das Kunstwerk ausübt) etwas auf der Strecke. Das aber entspricht zweitens voll der in der Einleitung sichtbar werdenden Perspektive des Autors, dass Kunst gesellschaftlich aufbrechen, verändern will, Therapie hingegen wieder in den sozialen Kontext zurück führen will. Wie wäre eine Kunsttherapie, die neben notwendiger Resozialisierung auch aufbricht, verändert, individuiert?

Im Buch finden sich - zum Beispiel in der Arbeit mit dem überangepassten Mädchen- Ansätze für diese Perspektive.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
19.01.2009
Link
https://pup.schule.at/portale/psychologie-und-philosophie/news/detail/grundlagen-der-kunsttherapie.html
Kostenpflichtig
nein