Finding Audrey

Autor KINSELLA; Sophie

Verlag Doubleday 2015

Vor eineinhalb Jahren hat mir eine Schülerin (danke, Johanna) das Buch geborgt, und ich hatte eigentlich nie die Absicht, ein Kinsella-Buch („Shopaholic“) zu lesen – und siehe da, der Roman entpuppt sich als gelungenes und unterhaltsames Jugendbuch.

Audrey (14) leidet, nach massivem Schulmobbing offensichtlich, unter einer schweren Angststörung. Hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt, verkriecht sie sich zu Hause und beobachtet nur am Rande die besorgten Eltern, den Computerfreak Frank (15) und den kleinen Felix (4). Audrey ist zwar in Therapie, aber es gelingt ihr nicht, Schritte nach vorwärts oder außen zu setzen, bis – ja bis Franks Freund Linus auftaucht, der ein Meister des Verständnisses und der kleinen Schubser ist. Allmählich findet Aubrey wieder Kontakt zur Außenwelt…

Parallel dazu läuft das Familienleben ab, in dem viel von Computerspielen (Frank) und dem Kampf dagegen (Mutter) die Rede ist.

Das ist tatsächlich sehr unterhaltsam und flott geschrieben, wobei die eingestreuten Filmszenen (Drehbuch) elegant die Geschehnisse noch weiter auflockern.

Bleibt die Frage, wie sehr Mütter in ihrer Rolle als ‚comic relief‘ herhalten müssen. Audreys Mutter ist das Paradebeispiel einer oft überforderten Helikopter-Mutter, der Vater zieht sich meist zurück. Ich kann mir vorstellen, dass es Müttern irgendwann einmal auf die Nerven geht, andauernd als Lachnummer dargestellt zu werden; trotzdem wird – gerade wegen der Figur der Mutter – das Buch um einen Dreh unterhaltsamer, denn an sich ist ja Aubreys Zurückfinden ins Leben nicht unbedingt lustig.

pp. 280 | 5. Klasse

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.03.2018
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/detail/finding-audrey.html
Kostenpflichtig
nein