I Am Thunder and I Won’t Keep Quiet

Autor KHAN, Muhammad

Verlag Macmillan 2018

Der Autor – ein Lehrer, der Schauplatz – eine Schule, die Protagonistin: plötzlich gläubige Muslima. Solche Jugendromane sind eher selten, und man Khan zugestehen, dass er ein ziemlich spannendes Buch geschrieben hat, in das er alle möglichen Probleme hineinpacken kann.

Muntaz ist 16, ihre Eltern sind Pakistani – zumindest im Herzen und in der Lebensführung, auch wenn sie die britische Staatsbürgerschaft haben. Das Credo lautet: Nur keine Schande über die Familie bringen, die auch am besten weiß, wie das Leben zu führen ist. Muntaz soll Ärztin werden, obwohl ihr Talent im Schreiben liegt.

An der neuen Schule beginnt sich plötzlich Arif für die eher unattraktive Muntaz zu interessieren; Arif ist gläubiger Muslim und ihm zuliebe trägt sie bald den ‚hijab‘. Sie lernt auch Arifs Bruder Jameel kennen, der ein fanatischer Muslim ist und – wie sich bald herausstellt – Böses im Schilde führt. Arif und Muntaz heiraten heimlich in einer Moschee, doch das ist vielleicht auch Teil von Jameels Plan. Im Endeffekt muss sich Muntaz entscheiden: Liegt ihre Zukunft in Jameels Gruppe? Was ist eine gute Muslima? Müssen die Ungläubigen bekämpft werden?

Gäbe es keine Religionen, könnten wir alle in Frieden leben, sagt ein Schüler bei einer Diskussion. Wenn man mich fragt, eine ernsthafte These, wenn man die Figuren im Roman fragt, wohl nicht. Was Khan aber sehr geschickt macht, ist a) Religionsfreiheit zu postulieren und b) aufzuzeigen, dass es um unsere Taten geht, die uns vor Gott und den Menschen angenehm machen, ganz im Lessingschen Sinn. Als Beiwerk haben wir Rassismus, strenge Eltern, eine irrational agierende Gesellschaft – kurzum, eine recht passable Darstellung der gegenwärtigen Stimmung. Dabei gilt: Gegen andere hetzen ist immer blöd!

pp. 306 | 5./6. Klasse

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2018
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/detail/i-am-thunder-and-i-wont-keep-quiet.html
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