In Wirklichkeit ist sie mehr, nämlich die Darstellung eines ‚drifters‘ mit Gedächtnisschwund, der uns zeigt, wie es in ‚small-town America‘ zugeht. Insofern hat Block hier Anklänge an King, und seine äußerst lakonische Erzählweise lässt uns Seite um Seite vermuten, aber nicht wissen.

Bill kommt nach Cross Creek, einen kleinen Ort in Montana (good drifter country), und verdingt sich dort als Koch in einem ‚diner‘. Das hat er auch früher schon gemacht, aber jedes Mal hat er – mit Erinnerungslücken – den Ort verlassen. Diesmal scheint er sesshaft werden zu wollen: guter Job, Freundin, Auto, Ausblick auf Selbstständigkeit; aber irgendetwas lässt ihn nicht zur Ruhe kommen, und wir verfolgen mit, ob er das kleinbürgerliche Leben schaffen wird.

Block, ein Meister des Erzählens (und der Darstellung der Unbehaustheit), hat eine ausgezeichnete Erzählung vorgelegt, die mit viel Sparsamkeit viel Atmosphäre schafft und gleichzeitig den Alltag so darstellt, dass wir nie vergessen, dass ihm auch ein bedrohliches Element eignet. Lesenswert!

P.S. Ich habe eine schöne signierte Ausgabe, aber Sie können den Text natürlich auch kindlen.

pp. 97