The Book of Dust: La Belle Sauvage

Autor PULLMAN, Philip

Verlag Alfred A. Knopf 2017

Vor etwas mehr als 10 Jahren war ich mit einer vierten Klasse in Oxford, wo sich mehr als die Hälfte das ‚boxed set‘ der Dark Materials-Trilogie gekauft hat (und dann mit der Begründung, „But we buy so much“ Plastiktotenköpfe, die es für R. L. Stine Bücher gab, gratis haben wollte.)

Der Grundstein für Neueinkäufe ist nun, 17 Jahre nach Abschluss der Trilogie um Lyra, wieder gegeben. Pullman hat eine mit Sehnsucht erwartete Runde zu einer neuen Trilogie begonnen, und dies ist der erste Band, der etwa 10 Jahre vor den Ereignissen der Dark Materials-Trilogie angesiedelt ist.

Lyra ist ein Baby, das in einem Nonnenkloster in Oxford gedeiht; vis-à-vis vom Kloster, jenseits des Flusses, liegt The Trout, ein gut besuchter Gasthof, in dem Malcolm (11) seinen Eltern zur Hand geht, wenn er sich nicht gerade für Mechanisches und Handwerkliches, für die Geschichte von Ideen und für sein Boot „La Belle Sauvage“ begeistert. Malcolm ist ein Musterbub – meist freundlich, stets hilfsbereit, voller Ideen, wissbegierig und allen vernadernden Religionsideen abgeneigt. Er unterstützt auch die Nonnen fleißig, und als er Lyra sieht, ist er sofort hingerissen. Einen Teil der Zeit verbringt er bei Dr. Reff, die als Wissenschafterin arbeitet und auf der anderen Seite steht als die CCD (die Religionsbehörde).

Wie wir wissen, ist Lyra ja die Tochter von Lord Asriel und Mrs Coulter, und mehrere Fraktionen bemühen sich darum, Gewalt über das Baby zu erlangen. Aber auch ein gewisser Gerard Bonneville, ein verrückter Physiker, der sich mit „Dust“ beschäftigt und eine dreibeinige Hyäne als dæmon hat, ist hinter Lyra her. (Bonneville ist übrigens eine Figur, die aus einem Stephen King-Roman entsprungen sein könnte.)

Als eine Jahrhundertflut das Land überschwemmt, retten Alice (16), die in „The Trout“ arbeitet, und Malcolm Lyra aus den Ruinen des Klosters und beginnen im Boot ihre fast mythische Reise zu Lord Asriel nach London.

War „His Dark Materials“ noch einem auf den Kopf gestellten Milton verpflichtet, so bewegt sich der erste Teil der neuen Trilogie zwischen Spenser und der Romantik. Es ist alles da, was man so erwartet, dæmons und Alethiometres, besorgte Scholaren und ein Parallel-Oxford, das mit ein bisschen Mittelalter überzogen ist. Wie gut, dass es da keine leichten Kommunikationsformen (schon gar keine Handys) gibt, sonst würde sich einiges an Spannung von selbst erledigen. So aber heißt es: mitzittern, mitzittern, mitzittern. Und hoffen, dass die Arbeit an den Folgebänden schon weit gediehen ist.

pp. 449 | ab 5. Klasse

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.12.2017
Link
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