Was wir dachten, was wir taten

Autor OPPERMANN, Lea-Lina

Verlag Beltz&Gelberg 2017

Eine Rezensentin meinte, es handle sich hier um eine „komplexe sozialpsychologische Studie“; mag stimmen, wenn „Die letzte Party deines Lebens“ oder „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ auch welche sind.

Die erst 20-jährige Autorin, die im Vorjahr den Hans-im-Glück-Preis für Jugendliteratur für ihren Erstling bekommen hat, greift auf eine Standard-Thrill-Situation zurück: Eine maskierte, mit einer Pistole bewaffnete Person dringt in ein Klassenzimmer ein und zwingt die 14 Jugendlichen dazu, Befehle auszuführen. Die Befehle muss der Mathe-Lehrer vorlesen (er muss auch gleich den ersten ausführen); sie sind alle so gehalten, dass Geheimnisse und Schwachpunkte der Jugendlichen ans Licht kommen. All das dauert 143 Minuten und wird abwechselnd vom Außenseiter Mark, der meist mitfühlenden Fiona und dem Lehrer-Schwächling Filler erzählt. Auflösung des Rätsels folgt prompt.

Das ist nicht sonderlich gut geschrieben, nimmt Anlehnung bei Teller („Nichts“), bleibt aber bis zum Schluss ziemlich spannend. Wer Sätze wie „Meine Rückenlehne war schweißnass, mein Mund eine einzige Wüste“ über sich ergehen lassen kann, der wird auch die erniedrigenden Details der Geschichte ganz gut aushalten; und dass dem selbstgefälligen Mathe-Lehrer übel mitgespielt wird, mag so manchen Schülerinnen und Schülern als Lektüreplus erscheinen. Vieles spricht dafür, denn mein Exemplar ist in der 5. Auflage erschienen; und Handreichungen für den Unterricht gibt’s auch.

pp. 177 | 13/14 Jahre

 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2018
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/-7ab19ab72f.html
Kostenpflichtig
nein