Hier agieren keine Übermenschen und schlauen Detektive, sondern ganz gewöhnliche (Klein)Kriminelle, die in einem System gefangen sind.

East (15) ist ein ‚yard boy‘ in LA, der mit seiner Crew vor der Polizei warnt, wenn sie den Crack-Häusern zu nahe kommt. Doch dann läuft etwas schief, East ist seinen Job los und wird von seinem Boss Fin (mit dem er verwandt ist) beauftragt, mit drei anderen nach Wisconsin zu fahren, um dort einen Richter umzubringen. Ein Job also, der wegen der Mitreisenden im Kleinbus nicht leichter wird. Da ist Michael, der dem Charme von Las Vegas erliegt, da ist Walter (fat boy) und schließlich Easts Bruder Ty (13), der als unzugänglich und ‚trigger-happy‘ charakterisiert wird. Zusehends verunsichert, verlassen die vier Schwarzen ihre Komfortzone und landen auf ihrem ‚road trip‘ in einem vorwiegend weißen und feindlichen Amerika. Immer weniger läuft wie geplant, und bald kämpft East ums Überleben.

Krimi? Ja, es gibt Verbrechen. Aber das eigentlich Wichtige ist die Fahrt durch ein unbekanntes, kaltes Amerika, in dem die Wahrzeichen vor allem einsame Tankstellen sind (sehr schön, das Cover). Die lakonische Sprache, die Unaufgeregtheit passen zur Geschichte; perfekt für einen Hollywood-Film eigentlich.

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