Dustin, Witwer und Vater zweier Söhne, hat gewählt – ob sorgfältig, sei dahingestellt. Er war 13, als seine Eltern und sein Onkel und dessen Frau ermordet wurden; Dustin selbst war am Schauplatz, er und eine seiner Schwestern beschuldigten seinen Adoptivbruder Rusty (damals 19), und der wanderte hinter Gittern für das Verbrechen, das angeblich (wir schreiben die 80er-Jahre) ein Satansritual war. Nun ist er frei und Dustin fürchtet seine Rache.

Doch Rusty nimmt Kontakt mit Dustins jüngerem Sohn Aaron auf, der gerade immer mehr in die Drogenszene hineinschlittert.

Gleichzeitig hat Dustin eine Patienten, Aqil, der sich als ehemaliger Polizist ausgibt und Dustin überredet, bei der Aufklärung einer angeblichen Mordserie, bei der junge Männer in Flüssen ertränkt werden, mitzuwirken. Allmählich verschwimmen nicht nur die Ereignisse, sondern auch die Personen. Immer öfter merken wir, dass Dustin ein Mensch ist, der zwar körperlich anwesend, sonst aber völlig geistesabwesend ist, so als ob ein anderer von ihm Besitz ergriffen hätte. Damit werden auch seine „Geschichten“ immer unglaubwürdiger.

Chaon wechselt immer wieder die Perspektiven, er verunsichert den Leser immer mehr, dennoch bildet das Buch ein kompaktes Bild von einem alptraumartigen Cleveland. Was ist tatsächlich passiert? Wie sehr können wir Aqil und Dustin trauen? Wird Aaron Teil des Familiendramas? Welche Rolle spielen Dustins Schwestern?

Das sind nur ein paar Fragen, die Sie bei der Lektüre begleiten werden; es lohnt sich, nach den Antworten zu suchen.

pp. 458