De Hamel, lange bei Sotheby’s beschäftigt, hat kein nüchternes Wissenschaftswerk geschrieben, sondern er hat aus der Geschichte der zwölf Manuskripte (von Augustinus zum Book of Kells zu den Carmina burana) ein spannendes Stück Wisssenschaftsgeschichte gemacht. Neben der genauen Begutachtung der Manuskripte (er schildert die Freuden und Schwierigkeiten des physischen Zugangs) ist das Buch auch eine Reiseerzählung (selbst die Taxifahrt zur Bibliothek wird zum Abenteuer) und eine Kriminalgeschichte. Könige und Diebe, Scholare, Händler, Sammler – sie alle streckten ihre Hände nach den wertvollen Büchern aus, und de Hamel versteht es, all diese Handlungsstränge auf angenehmste Art mit uns an der Hand zu verfolgen. Ganz klar, dass der umfangreiche (und dennoch wohlfeile) Band aufwändig illustriert ist. Nachdrückliche Empfehlung also.

pp. 632